Zotters Schoko-Theater in Shanghai
Spatenstich für das "Zotter Chocolate Theatre" in Shanghai. Der Flagship-Store, in den rund 5 Mio. Euro investiert werden, soll zu Weihnachten eröffnet werden - produziert wird aber weiterhin ausschließlich in Österreich.
Der Baustart war im Oktober des Vorjahres geplant gewesen, doch "für einen ausländischen Unternehmer sind die Chinesen schwer zu durchblicken", meinte der steirische Chocolatier Josef Zotter. Nun beginnen die Arbeiten erst am 1. August. Ursprünglich wollte er sein Schokoladentheater im oststeirischen Riegersburg in der alten Hemdenfabrik in Shanghai duplizieren. "Aber das Projekt wäre zu teuer geworden, darum mussten wir neue Pläne machen und wieder neu einreichen. Das hat uns drei Monate gekostet."
Tochter sieht vor Ort nach dem Rechten
Der Chocolatier war vergangene Woche vor Ort und hat die letzten Vorbereitungen für den Umbau des historischen Fabriksgebäudes aus dem Jahr 1921 zum "Zhen de Shanghai" (übersetzt: "Erhalte den Schatz") getroffen. Bis Mitte Dezember werde gebaut, damit "um den 24. Dezember" die Pforten geöffnet werden können. Tochter Julia Zotter wird Mitte September nach Shanghai siedeln und die Geschicke vor Ort lenken. Gleichzeitig wird der Vertrieb in Hongkong und Macao aufgebaut.
Austausch mit Steiermark geplant
Etwa 80 Mitarbeiter werden in dem Geschäft, das Entertainment und Verkostung bietet, arbeiten. Chinesen sowie Österreicher mit chinesischer Abstammung werden in Riegersburg eingeschult. Außerdem soll ein Austausch für Mitarbeiter in der Steiermark möglich sein. Durch das Investment entstehen auch in Riegersburg zehn bis 15 neue Arbeitsplätze.
Chinesen wollen europäische Produkte
Die komplette Schokoladenpalette 2013, immerhin 365 verschiedene Sorten, werde in Österreich produziert und nach Shanghai geliefert: "Die Chinesen wollen in Europa produzierte Waren. Sogar die Verpackung muss original sein. Wir werden sie nur mit einem chinesischen Pickerl hinten überkleben", erklärte Zotter. Eine Tafel Schokolade aus der Steiermark werde "wegen hoher Auflagen, Steuern und Prüfungen" fünf bis acht Euro kosten, ist also etwa doppelt so teuer wie in Österreich.
Im Flagship-Store sollen auf etwa 2.000 Quadratmetern u.a. eine "Mi Xing Bar" mit 20 Milliarden Variationsmöglichkeiten, eine kleine Kaffeerösterei nach Wiener Vorbild, und die Produktion von "Alienships" - einer Kreuzung aus Schokolade und Praline - eingerichtet werden. Dass Schokoladenzutaten fair gehandelt werden, sei in China eine "echte Novität", so Zotter.
apa/red - 17