Die optimale Vorratskammer: clever vorgesorgt

Auch ohne Corona-Krise kann eine gut durchdachte Vorratshaltung Zeit, Geld und Nerven sparen. Mit diesen hilfreichen Tipps und Tricks haben Sie alle wichtigen Lebensmittel immer griffbereit.

Die optimale Vorratskammer: clever vorgesorgt

In Krisenzeiten scheint der erste logische Schritt die Sicherung der Lebensmittelversorgung zu sein. Eine durchdachte Vorratshaltung erleichtert aber auch "in normalen Zeiten" das Haushalten, egal ob Single-Wohnung oder Großfamilie. Noch dazu spart es Geld, denn man kann ganz gezielt Angebote und Aktionen nutzen und muss nicht 'on demand' teuer einkaufen gehen. Mit diesen einfachen und gleichermaßen hilfreichen Tipps sind Sie für alle Fälle gewappnet.

Welche Lebensmittel eignen sich zur Vorratshaltung?

Prinzipiell eignen sich für die Vorratshaltung Lebensmittel mit hoher bzw. relativ hoher Haltbarkeit. Diese sollten dann mit dem Zukauf von wenigen frischen Produkten zum Einsatz kommen. Auch manche Frischwaren (z.B. Butter, Hartwurst) eignen sich zur Vorratshaltung. Hier ist es aber besonders wichtig, das Haltbarkeitsdatum im Blick zu behalten.

Ganz wichtig ist es, nur Lebensmittel zu kaufen, die auch zu Ihren Essensgewohnheiten passen. Deshalb sollten fertige Checklisten in Sachen Vorratshaltung nur zur Orientierung und zur Überprüfung des eigenen Bedarfs dienen. Kochen Sie gerne Pastasaucen, Paradeissuppe oder indisches Curry? Dann können Sie beispielsweise gar nicht genug Paradeiserdosen vorrätig haben. Jemand, der nie bäckt, braucht hingegen keine Trockenhefe im Vorratskasterl. Und wer bisher keine Fertiggerichte aus der Dose konsumiert hat, wird es wahrscheinlich auch dann nicht tun, wenn er aus unterschiedlichsten Gründen viel zuhause ist. Nur was schmeckt und gerne und oft verwendet wird, soll einen Platz im Abstellkammerl bekommen.

Worauf man beim Organisieren der Lebensmittel achten sollte

Beim Sortieren der Lebensmittel ist es wichtig, zwei Regeln zu befolgen:

  1. Was oft verwendet wird (Öle, Salz etc.), wird griffbereit gelagert. Lebensmittel, die weniger oft zum Einsatz kommen, müssen nicht auf Augenhöhe bereitstehen und können auch so untergebracht werden, dass man einen Hocker oder eine Leiter braucht, um sie zu holen. Wichtig ist jedoch, dass nichts außer Sichtweite gelagert ist. Auch bei der Vorratshaltung gilt nämlich: "Aus den Augen, aus dem Sinn".
  2. Neu gekaufte Produkte werden (wie im Supermarkt) hinter die vorhandenen Lebensmittel gereiht. Haben Sie z.B. im Angebot mehr Mehl gekauft, landen die neuen Päckchen hinter jenen, die laut Mindesthaltbarkeitsdatum zuerst verbraucht werden sollten.

Spezialfall Gewürzlade: hier macht es auf jeden Fall Sinn, eine alphabetische Liste Ihres Gewürzvorrats (z.B. in den Handy-Notizen) anzulegen. Somit müssen Sie nicht jedes Mal aufs Neue auf der Suche nach eventuell (nicht-)vorhandenen Gewürzen die ganze Gewürzlade durchstöbern.

Vorräte tiefkühlen

Ihr Tiefkühler kann als erweiterter Vorratsschrank dienen: Teige, Fleisch, Kräuter etc. lassen sich gut einfrieren. Hier macht eine Liste ebenfalls viel Sinn (Stichwort "Aus den Augen ..."). Die Liste können Sie z.B. mit einem Magneten an der Tür des Tiefkühlschranks anbringen.

Bei TK-Lagerung besonders wichtig: immer beschriften, wann etwas tiefgefroren wurde und stets zeitnah nach dem Kauf einfrieren: Faschiertes, das Sie bereits zwei Tage im Kühlschrank liegen hatten, eignet sich beispielsweise nicht mehr für eine weitere Lagerung im Tiefkühlschrank.

Gekaufte TK-Produkte sollte man übrigens schon lange nicht mehr verteufeln: hochwertiges, tiefgekühltes Gemüse, wie wir es in Österreich von heimischen Produzenten kaufen können, enthält sogar oft mehr Vitamine als frisches, da es binnen weniger Stunden nach dem Ernten eingefroren wird.

Für das Tiefkühlen von Fleisch und Fisch ist zudem ein Vakuumierer ein wahrer Geheimtipp: fest eingeschweißt halten Lebensmittel um ein vielfaches länger, ganz ohne die Gefahr von Gefrierbrand und komischen Gerüchen.

Wie lagere ich Vorräte richtig?

Wenn Sie keine eigene Vorratskammer haben, gilt: lagern Sie die Lebensmittel nicht in der unmittelbaren Nähe des Herds oder der Heizung. Auch offene Regale, die starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind, eignen sich nicht für eine optimale Vorratshaltung.

Vor allem bei trockenen Lebensmitteln ist zudem der Schutz vor Motten ganz wichtig. Um ganz sicher zu gehen, können sie Mehlpackungen beispielsweise in geschlossenen Aufbewahrungsboxen mit Deckel lagern.


Vorratshaltung im Überblick


  1. Kühl, trocken und dunkel lagern.
  2. Kühlketten einhalten.
  3. Anfällige Lebensmittel (Stichwort Motten) zusätzlich in Behältern verschließen.
  4. Lebensmittel nach und nach verbrauchen und immer neu auffüllen.
  5. Die neu gekauften Lebensmittel immer hinter die noch vorhandenen sortieren.
  6. Nur Lebensmittel kaufen, die Sie auch wirklich gerne und oft essen.
  7. Bei Produkten, die an nicht gut einsichtigen Stellen gelagert sind (Tiefkühler, Gewürzlade), Listen führen.


Welche Lebensmittel in Ihrer persönlichen Vorratskammer Sinn machen könnten:


Trockene Lebensmittel

  • Mehl, Getreideflocken, Semmelbrösel, Semmelwürfel
  • Pasta (verschiedene Sorten)
  • Reis (Langkorn-, Risotto-, Basmati-, Milchreis etc.)
  • Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Kichererbsen)
  • Trockenhefe (zum Backen - wer keine Hefe zuhause hat, kann sie auch selbst herstellen)
  • Nüsse (ganze und geriebene)
  • Gewürze (Salz, Pfeffer, Paprikapulver etc.)

Dosen und Gläser

  • Paradeiser (ganze, in Stücken, Passata etc.)
  • Hülsenfrüchte (Kichererbsen, Linsen, Bohnen)
  • Eingelegtes (Gemüse, Salate etc.)
  • Obstmus (zum Löffeln oder als Topping auf Müslis oder Porridge)
  • Marmeladen
  • Öl (Olivenöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl, Kokosöl etc.)
  • Fischkonserven

Getränke und Flüssigkeiten

  • Pflanzliche Milch (Hafer-, Reis-, Soja-, Mandelmilch) und/oder Haltbarmilch
  • Stilles Wasser/Mineralwasser
  • Fruchtsäfte (falls diese gerne getrunken werden)
  • Alkohol (falls Sie Alkohol trinken oder damit kochen)

Tiefgekühltes

  • Gemüse und Obst
  • Fleisch und Fisch
  • Gebäck (sowohl gebackenes als auch ungebackenes Gebäck eignet sich sehr gut zum Einfrieren)
  • Kräuter (peppen jedes Gericht auf und geben einen Frischekick)

Frischprodukte

  • Käse (eingeschweißter Käse hält oft monatelang)
  • Butter
  • Wurst (aufgeschnittene Wurstprodukte halten wesentlich kürzer als solche, die im Ganzen verpackt sind. Salami muss teilweise gar nicht gekühlt werden)
  • Eier
  • Milch (zu Längerfrischmilch greifen)
  • Kürbis, Erdäpfel, Süßkartoffel, Zwiebel, Knoblauch, Äpfel (halten an kühlen, dunklen Orten mehrere Wochen)

Diverses

  • Kaffee und Tee
  • Keimsaaten (Sprossen lassen sich ganz einfach selbst züchten und sorgen für Vitamine und Frische)

Sprossen selbst züchten - so geht's!


Eine organisierte Vorratskammer erleichtert im Alltag sehr oft das Leben. Spontan sonntags ein Brot backen? Kein Problem! Die Kinder wünschen sich doch Linsen mit Knödel zum Abendessen? Sie sind vorbereitet. Wichtig ist dabei, immer den Überblick zu behalten und zu wissen, wie viel man wirklich braucht und worauf man verzichten kann. Viel Spaß beim Organisieren!


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