Pescetarismus: Was den Food-Trend gesund macht

Gerade in den Sommermonaten versuchen viele, sich möglichst leicht und bekömmlich zu ernähren – Fisch und Meeresfrüchte gelten dabei als gesunde Alternative zu Fleisch. Eine Konsumentengruppe, die dies auf die nächste Stufe hebt, sind die Pescetarier. Sie essen kein Fleisch und verzehren stattdessen Fisch und Meeresfrüchte. Fischexperte Norbert Schuster vom Wiener Premium-Fischhändler Eishken Estate erklärt, warum dies Sinn machen kann.

Norbert Schuster

Norbert Schuster

Unter den alternativen Ernährungsformen sind der Vegetarismus, bei dem kein Fleisch verzehrt wird, und der Veganismus, bei dem auf den Konsum sämtlicher tierischer Produkte verzichtet wird, besonders bekannt. Etwas weniger bekannt ist die pescetarische Ernährungsweise. Diese deckt sich zu großen Teilen mit dem Vegetarismus: Während Pescetarier ebenfalls kein Fleisch wie etwa Geflügel, Rind, Schwein und Co. zu sich nehmen, kommen hingegen Fisch und Meeresfrüchte sehr wohl auf den Teller. Norbert Schuster, Fischexperte bei Eishken Estate, verrät, wodurch sich der Pescetarismus auszeichnet und warum diese Ernährungsform als gesund gilt.

Entzündungshemmend, gut für das Herz und den Blutzuckerspiegel

Die Motive, sich für eine alternative Ernährungsform zu entscheiden, sind vielfältig. Während sich die einen aus gesundheitlichen Gründen pescetarisch ernähren, berufen sich andere auf ethische oder gar anthropologische Erklärungen. Für den Pescetarismus, also den Verzehr von wechselwarmen Tieren wie Fisch und Meeresfrüchten, spricht, dies belegen eine Reihe an Studien, vor allem gesundheitliche Vorteile. Norbert Schuster erklärt dies folgendermaßen: „Pescetarier weisen im Gegensatz zu Vegetariern, Veganern und Co. eine bessere Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren auf. Diese wirken auf den Körper nicht nur entzündungshemmend, sondern stabilisieren auch den Herzrhythmus und wirken sich positiv auf die Blutzuckerkontrolle aus.“ Kurz gesagt: Der Konsum von Spezialitäten aus dem Wasser verringert das Risiko, an Diabetes und Herz-Kreislauf-Problemen zu erkranken und Infarkte oder Schlaganfälle zu erleiden.

Norbert Schuster

Gesunder Fischgenuss

Fisch und Meeresfrüchte bis ins hohe Alter

Wie förderlich ein regelmäßiger Verzehr von Delikatessen aus dem Süß- und Salzwasser sein soll, bestätigt auch ein Vergleich zwischen Mitteleuropa und Asien, wie der Fischexperte berichtet: „Hierzulande leidet ein Vielfaches mehr an Personen an Herzproblemen, als etwa in Japan. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Fisch dort weitaus regelmäßiger auf den Tisch kommt, während Fleisch bei vielen eine eher untergeordnete Rolle spielt.“ Und auch wenn dies nicht ausschließlich auf den Konsum von Fisch und Meeresfrüchten zurückzuführen ist, weisen Japaner mit 83,84 Jahren die höchste Lebenserwartung weltweit auf, während man hierzulande erwarten kann, durchschnittlich 81,84 Jahre alt zu werden.