100-jähriger Whisky aus Antarktis gerettet:
Bei Südpol-Expedition 1909 zurückgelassen

Je älter der Whisky, desto besser. Ob das auch gilt, wenn der gute Tropfen 100 Jahre lang auf antarktischem Eis gelagert ist, wird sich nun weisen: Der Polarforscher Ernest Shackleton musste bei seiner gescheiterten Südpol-Expedition in den Jahren 1907 bis 1909 zwei Kisten Whisky zurücklassen. Nun sind drei Flaschen zurück in der schottischen Heimat, um wissenschaftlich untersucht zu werden.

Wie der britische Sender BBC berichtet, ließ der Besitzer der Whisky-Destillerie "Whyte and Mackay", Vijay Mallya, die Kiste mit seinem Privatjet einfliegen: "Shackleton hat mit seinen Reisen und Abenteuern Geschichte geschrieben. Ich bin sicher, wir tun das auch, wenn wir die Geheimnisse dieser einzigartigen 100-jährigen Zeitkapseln entschlüsseln."

Einmal Whisky auf Eis, bitte!
Am Standort Invergordon soll Master Blender Richard Paterson den Whisky jetzt genau analysieren. Bis zu sechs Wochen will er nun "schnuppern, probieren und zerlegen". Das Originalrezept existiert nicht mehr. Die Tests könnten ein Tor in die Vergangenheit öffnen. Vielleicht kann man sogar wieder die frühere Mischung produzieren.

Die hochprozentige Flüssigkeit wurde bereits vor drei Jahren unter einer Hütte am Cape Royds gefunden. Von dort war der Forschertrupp vor mehr als 100 Jahren aufgebrochen, scheiterte aber 160 Kilometer vor dem Ziel. Als Shackletons Schiff überstürzt den Stützpunkt verließ, ließ das Team Ausrüstung und Vorräte zurück, darunter den Whisky der Marke Mackinlay's. 1911 war dann der Norweger Roald Amundsen der erste Forscher, der den geografischen Südpol erreichte.

(apa/vk)