2007 ist definitiv ein "Jahr des Winzers" -
Wetter bescherte Weinbauern puren Stress
Seit Wochen werden in Österreichs Weingärten fleißigst die Trauben des Weinjahres 2007 gelesen. In einigen Gebieten wie z.B. dem Burgenland und Wien ist die Ernte zum Großteil abgeschlossen, kühle Weinbaugebiete in Niederösterreich und der Steiermark haben vor einigen Tagen mit der Lese der Trauben im hochwertigen Bereich begonnen.
Der Witterungsverlauf im Jahr 2007 - heißer Sommer, regnerischer Septemberbeginn - macht aus dem Weinjahr 2007 ein Jahr des Winzers: sorgfältige Weingartenarbeit und Verarbeitung der Trauben im Weinkeller sind die Schlüssel zum Erfolg.
Heißer Sommer, kühler Herbst
Die außergewöhnliche Witterung des Weinjahres 2007 hat zu hohem Arbeitsaufwand in Österreichs Weingärten geführt. Der extrem heiße Sommer erforderte eine dementsprechende Bearbeitung der Laubwand, um Sonnenbrand bei den Weintrauben zu verhindern. Bis Ende August war der Vergleich mit dem Erntejahr 2003 durchaus zulässig, der regnerische Septemberbeginn machte jedoch wieder einmal bewusst, wie stark die Natur den heimischen Wein beeinflusst. Die hohen Niederschlagsmengen von ca. 150mm in vielen Gebieten erforderten eine entsprechende Bodenbearbeitung (zur besseren Wasseraufnahme) und eine besonders akribische Auslese der Trauben, oft wurde in mehreren Erntegängen selektiv ausgelesen. Da auf die Zeit des Regens eine kühle und windige Witterung folgte, hielt sich in den Weingärten der Fäulnisbefall in Grenzen.
Schöner Reifeverlauf verspricht aromatische Weine
Die Wahl des richtigen Erntezeitpunktes in Bezug auf Zuckerreife und phenolische Entwicklung ist auch heuer wieder ausschlaggebend und strapaziert die Nerven der Winzer. Leichtes Zuwarten brachte besonders bei den bereits geernteten Weißweinsorten schöne aromatische Trauben, bei den Rotweinen versprechen vor allem dickschalige Trauben wie Blaufränkisch interessante, pikante Weine. Ein positiver Effekt der Niederschläge war die Entwicklung der Edelfäule in den Seegemeinden des Burgenlandes, die für die Produktion vieler hochwertiger Süßweine à la Beeren- und Trockenbeerenauslese notwendig ist.
Zufriedene Stimmung in allen Weinbaugebieten
Auch wenn das Weinjahr 2007 mit erhöhtem Arbeitsaufwand speziell während der Lese verbunden ist, kommen zufriedene Rückmeldungen aus allen Ländern. In den Weinbaugebieten entlang der Donau freut man sich besonders über die zu erwartende hohe Qualität des Grünen Veltliners und Rieslings, im Weinviertel zeichnet sich ein klassischer Weinviertel DAC Jahrgang ab. In der Thermenregion, dem Carnuntum und Burgenland freut man sich über aromaintensive, fruchtige Rotweine mit guter Struktur, besonders viel versprechend ist der Jahrgang für den Mittelburgenland DAC. Die Winzer aus der Steiermark melden knackig, gesunde Trauben und eine besondere Aromatik aufgrund der kühlen Morgentemperaturen. Und auch in der Bundeshauptstadt Wien freuen sich die Winzer, nach den mengenschwachen Jahren von 2005 und 2006, wieder über eine solide Ertragsmenge mit klassischer Ausprägung.
2,5 Millionen hl Wein
Aktuelle Schätzungen der Statistik Austria gehen von einer Erntemenge von ca. 2,5 Mio. hl aus, was einer durchschnittlichen Ernte der vergangenen fünf Jahre entspricht. (red)