39 Haftbefehle wegen gefälschtem Olivenöl: Billiges Öl wurde als weit teureres verkauft
Die Polizei der süditalienischen Stadt Bari hat 39 Haftbefehle wegen eines Skandals um gefälschtes Olivenöl erlassen. 25 Personen wurden festgenommen, 14 weitere befinden sich unter Hausarrest. Sie werden beschuldigt, Sonnenblumenkernöl billigster Qualität mit einigen Substanzen vermischt und es als pures Olivenöl verkauft zu haben. 25.000 Liter Öl wurden beschlagnahmt, sieben Landwirtschaftsunternehmen in Süditalien wurden geschlossen. Die Festnahmen wurden in verschiedenen italienischen Regionen durchgeführt.
Das gefälschte Öl wurde mehrheitlich in die USA und nach Deutschland verkauft. Ausfuhren nach Österreich gab es keine, berichteten die Ermittler. Die Untersuchung war seit Oktober 2006 im Gange. Sie war auf Grund der Anzeige mehrerer italienischer Verbraucher in die Wege geleitet worden.
Gift-Käse & Wein-Panscher
"Nach dem Skandal um Dioxin im Mozzarella und dem gepanschten Wein ist dies ein weiterer Schlag für die italienischen Lebensmittelprodukte", kommentierte ein Sprecher des Konsumentenschutzverbands Codacons. Der Landwirtschaftsverband Coldiretti lobte die Arbeit der Ermittler und forderte einen noch stärkeren Einsatz gegen Fälscher, die das Ansehen der Produkte des "Made in Italy" ruinieren.
Laut Coldiretti seien im vergangenen Jahr die Einfuhren von Olivenöl aus Spanien, Tunesien und Griechenland um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Gefahr sei, dass billiges Öl aus dem Ausland als italienisches Olivenöl erstklassiger Qualität verkauft werde.
(APA/red)