Andreas Döller ist Koch des Jahres 2010: Dank Cuisine Alpine hatte er die Nase vorne
Der begehrte Titel des "Koch des Jahres" ging in diesem Jahr an den Salzburger Spitzenkoch Andreas Döllerer. Der 31-jährige Drei-Hauben-Koch überzeugte die Jury besonders mit seiner Bodenständigkeit und der Bekenntnis zu österreichischen Produkten. "Wir beobachteten ihn schon länger und mussten ihn heuer einfach nehmen", erklärte Karl Hohenlohe, Herausgeber des "Gault Millau".
Die Auszeichnung des Gourmetführers "Gault Millau" wird jährlich an den besten Küchenchef des Landes verliehen. Döllerer erreichte in der Wertung 18 von 20 Punkten und hatte sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesteigert. "In dieser Liga ist es sehr wichtig, dass ein Koch Eigenständigkeit beweist", betonte Martina Hohenlohe, Chefredakteurin von "Gault Millau". Er sei ein würdiger neuer "Koch des Jahres", weil er vermehrt auf regionale und saisonale Produkte setze. So sind ein Bluntau-Saibling, ein Tauernlamm oder das Pinzgauer Bio-Rind häufig auf seiner Karte zu finden. "Ich verwende viel lieber eine Gams, die es nur bei uns gibt, als ein Reh, das man öfter finden kann", erklärte der prämierte Haubenkoch.
Ganz eigener Stil
Döllerer war natürlich überglücklich: "Die Auszeichnung ist eine große Ehre und eine Bestätigung, aber auch eine Herausforderung für die Zukunft." Im eigenen Betrieb "Döllerer's Genusswelten" in Golling bei Salzburg, der nicht nur ein Restaurant, sondern auch ein Hotel, ein Wirtshaus und eine Fleischerei umfasst, will der 31-Jährige konsequent seine persönliche Cuisine Alpine weiterentwickeln. Die Speisekarte soll einer kleinen Wanderkarte durch die Genussregion Salzburg ähneln.
Döllerer ganz privat
Privat isst der Feinschmecker am liebsten einen Zwiebelrostbraten, mit den Kindern darf es auch gern ein Backhendl oder Schweinsbraten sein. Wenn Döllerer selbst hinter dem heimischen Herd steht, bereitet er gern Fisch zu. Aber auch Pasta und Risotto sind beliebte Speisen, die Döllerer bei seinem Aufenthalt in Italien schätzen gelernt hat.
Sein Tipp für Hobbyköche
"Nehmen Sie sich nicht zu schnell zu viel vor", rät der Salzburger ambitionierten Hobbyköchen. "Man sollte sich lieber langsam steigern". Ein weiterer Tipp: "Achten Sie auf die verwendeten Utensilien. Ohne eine vernünftige Pfanne kann auch der beste Koch einen Fisch nicht knusprig braten."
Die Auszeichnung wurde heuer bereits zum 28. Mal verliehen. In den vergangenen Jahren haben so prominente Kochkünstler wie Werner Matt, Helmut Österreicher, Ewald Plachutta, Reinhard Gerer, Walter Eselböck, Johanna Maier, Leonard Cernko, Joachim Gradwohl und Thomas Dorfer den Preis entgegengenommen.
(apa/red)