Aufgeblättert: Jeder 5. Packersalat ist faul, verpackter Ruccola eine wahre Nitratbombe!
Auspacken, Dressing darübergießen und fertig ist der Salat für die schnelle Küche. Die AK hat zwölf verpackte Blattsalate aus neun Wiener Supermärkten und einem Obst- und Gemüseladen überprüft. Das unappetitliche Ergebnis: Jeder fünfte Packerlsalat war verdorben, drei hatten sogar zu hohe Nitratwerte - zwei Ruccola, ein Vogerlsalat.
"Die Qualität hat sich im Vergleich zum letzten AK Test merklich verbessert, ist aber noch immer unbefriedigend", sagt AK Konsumentenschützer Harald Glatz. Immerhin seien die Preise für den Beutelsalat stolz, im Schnitt 1,66 Euro. "Daher müssen die Konsumenten für ihr Geld sicher sein, dass sie einwandfreie Lebensmittel kaufen", bekräftigt Glatz.
Blattsalate als Nitratspeicher
Die AK hat die Salatproben von der Lebensmitteluntersuchungsanstalt der Stadt Wien sensorisch und mikrobiologisch prüfen und die Nitratwerte bestimmen lassen. Blattsalate sind Nitratspeicher. Zu viel Nitrat in der Nahrung fördert Magenkrebs und wirkt bei Klein-kindern entwicklungshemmend. Die gesetzlichen oder im Lebensmittelcodex festgelegten Grenzwerte sollten daher keinesfalls überschritten werden.
Verpackte Blattsalate sind empfindlicher als Häuptelsalate oder ganzes Gemüse. Für die Produktion und Verpackung gilt gründliche Sauberkeit, für Vertrieb und Lagerung eine Höchsttemperatur von vier Grad Celsius, sonst halten die Salate nicht bis zum Ende der Haltbarkeitsfrist.
Jede 5. Probe vor Ablauf verdorben
Jede fünfte untersuchte Salatprobe war bereits vor dem Ablaufdatum verdorben, drei hatten zu hohe Nitratwerte. Bei zwei Ruccola- und einer Vogerlsalatprobe waren die Grenzwerte eindeutig überschritten. Bei drei weiteren Ruccolaproben waren die Nitrat-werte ebenfalls beachtlich. "Ruccola sollte daher nicht zu oft auf den Speiseplan stehen, vor allem nicht bei Kindern," rät Glatz. "Die Qualität bei verpackten Salaten muss stimmen", bekräftigt Glatz. Immerhin sind Beutelsalate mindestens doppelt so teuer wie offen verkaufte Salate. Ein Packerl kostet durchschnittlich 1,66 Euro, das billigste 0,99 Euro, das teuerste saftige 2,50 Euro.
Qualität seit 2000 verbessert
Die AK hat bereits im Jahr 2000 einen Beutelsalat-Test durchgeführt, der ein erschrek-kendes Ergebnis zeigte: Jede zweite Probe war verdorben. Die AK hat damals von Herstellern und Handel Verbesserungen verlangt. "Einiges wurde scheinbar umgesetzt, denn die Beanstandungsquote hat sich mehr als halbiert", sagt Glatz. Dennoch sei das jüngste Ergebnis immer noch unzufriedenstellend, so Glatz. (APA/red.)