Austro-Cabernets als langlebige Kraftlackln
1981 pflanzte Anton Kollwentz den ersten Cabernet Sauvignon aus und löst durch den Erfolg seines Weines einen regelrechten Cabernet Sauvignon-Boom in Österreich aus. Bei einer Vergleichsverkostung österreichischer Cabernet Sauvignons von 1983 bis 2003 strotzte der Kollwentz'sche Premieren-Cabernet (1983) noch immer vor Kraft und performte elegant uns sortentypisch.
In einer von der Österreichischen Weinmarketing und der Wein Burgenland unterstützten Cabernet-Sauvignon-Verkostung am 21. September in der Weinbar Enrico Panigl bewiesen die österreichischen Vertreter eindrucksvoll ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit. In der Blindverkostung ließen heimische Winzer-Stars eingeschleuste "Piraten" aus Frankreich, Italien und Kalifornien hinter sich.
Enormes Potenzial
Relativierend muss gesagt werden, dass zwei von drei Flights mit den Ausnahme-Jahrgängen 1997 und 2003 bestückt wurden. Hochinteressant war aber der erste Durchgang (19831994), der bis in die Geburtsstunde des österreichischen Cabernet-Sauvignon-Geschichte zurückging. Trotz fehlenden Erfahrungen mit der neuen Rebsorte zeigten Weingüter wie Prieler, Kollwentz, Juris und Igler das enorme Potenzial dieser Weine.
Doppelsieg an Prieler
Insgesamt hat das Weingut Prieler die besten Resultate erreicht und wurde in zwei Flights am besten bewertet (19831994 und 2003). In der 97er-Gruppe erzielte Kerschbaum mit der Durchschnitts-Bewertung von 90,76 das beste Ergebnis. Bei den 2003ern erzielten die Österreicher durchwegs Spitzenresultate, angeführt vom Prielerschen Cabernet, der mit 92 Punkten der höchstbewertete Wein des Abends war, gefolgt von Igler, Juris und Kollwentz.
Piraten gehen unter
Ein in die 97-er Gruppe eingeschleuster Pichon-Lalande blieb doch deutlich hinter Prieler und Kerschbaum zurück. Der vemeintliche Kultwein Sassicaia des selben Jahrgangs fand sich gar am unteren Ende der Bewertungsskala wieder. Und der kalifornische Pirat Kendall-Jackson 2003 bildete in seiner Gruppe das Schlusslicht. (red)
Die höchsten Bewertungen
1. Prieler 2003: 92 Punkte
2. Kerschbaum 1997: 90,67 Punkte
3. Igler 2003: 90,54 Punkte
4. Juris 2003: 90,38 Punkte
5. Kollwentz 2003: 90,33 Punkte
Verkostungsteam
Willi Balanjuk (Wein Burgenland),
Ludwig Brandstetter (Gewinn),
Adrian Czapek (Weinakademiker),
Bernhard Degen (networld.at),
Gerhard Heczko (Veranstalter von Weinseminaren),
Darrel Joseph (Decanter & Wine Spectator),
Helmut O. Knall (winetimes.at),
Dr. Walter Kutscher (Sommelier-Doyen),
Dr. Jürgen Lenk (Kulturphilosoph),
Luzia Schrampf (Standard & Vinaria),
Mag. Susanne Staggl (ÖWM),
Dr. Johann Werfring (Wiener Zeitung & Vinaria)