Da Conte ist wieder da: Herbert
Hacker über das „Da Conte“ in Wien

Celestino Conte, ein Pionier der italienischen Gastronomie Wiens, ist wieder auferstanden. Lange Jahre hatte er ein Ristorante in der Kurrentgasse im ersten Bezirk. Er war unter anderem einer der Begründer der berüchtigten „Buongiorno Dottore“-Fröhlichkeit, mit der jedermann begrüßt wurde, ob er wollte oder nicht.

Das „Da Conte“ hinterließ zuweilen gemischte Gefühle und nahm zuletzt ein eher unrühmliches Ende. Jetzt ist Celestino Conte wieder in den Ring gestiegen. Im achten Bezirk in der Fuhrmannsgasse hat er vor etwas mehr als einer Woche ein kleines Lokal eröffnet. Es gibt noch keine Speisekarte, keine Weinkarte – alles wird vom Chef mündlich vorgetragen. „Wollen Sie eine Pasta mit Trüffel?“ Warum nicht. Doch wer sich auf frische Alba-Trüffel oder zumindest weiße Trüffel aus Istrien gefreut hat, erlebt sein blaues Wunder. Denn die Pasta wurde lediglich in Trüffelbutter ertränkt und mit winzigen, völlig geschmacklosen Stücken einer schwarzen Trüffel garniert. Eine Bistecca fiorentina als Hauptgang? Klingt nicht schlecht. Der Hausherr verspricht eine grandiose Fleischqualität. „Sie werden sehen, Dottore …“ Das Fleisch wird, wie es üblich ist, im Ganzen serviert. Doch was macht der Kellner jetzt? Er schneidet am Nebentisch das prachtvolle Stück Fleisch in kleine Scheiben. Ein Vorgang, der so lange dauert, bis alles am Teller restlos kalt ist. Eine kalte Bistecca, in dünne Scheiben gesägt – das ist wahrlich kein Vergnügen. „Kinderkrankheiten“ nennt es Celestino Conte und bittet um Nachsicht. „Wir werden das besser machen.“ Schnell wird noch eine eiskalte Dessertvariation serviert und eine handgeschriebene Rechnung dazugelegt – mit einer Summe, für die der Begriff „teuer“ einer Untertreibung gleicht.

NAME: Da Conte (Al Giardino)
ADRESSE: 1080 Wien, Fuhrmannsgasse 9, Tel.: 0699/12 16 64 04
ÖFFNUNGSZEITEN: Mo.–Sa. 12–15, 18–22 Uhr
PREISE: noch keine verbindlichen Angaben