DAC - Was ist das & was steckt dahinter?

Mit der Einführung von DAC-Weinen (DAC steht dabei für Districtus Austriae Controllatus) sollen Herkunftsbezeichnungen mit klaren Geschmacksprofilen in Verbindung gebracht werden, um zukünftig dem Konsumenten die Kaufentscheidung zu erleichtern.

Damit reiht sich Österreich ein in die Riege der Vermarktungssysteme großer Weinbauländer wie Italien (DOC), Frankreich (AOC) oder Spanien (DO), wo am Etikett eher die Herkunft als die Rebsorte betont wird. Nur wenn dort ein Wein gebietstypisch schmeckt, wird er auch danach benannt (Rioja, Chablis, Chianti, Soave), alle anderen Weine eines Gebietes tragen größere geografische Herkünfte. In Österreich könnte deshalb die Rebsortenbezeichnung bei gebietstypischen Weinen (DAC) am Etikett langfristig zugunsten der Herkünfte zurückgedrängt werden.

Rebsorten alleine sind zu vage
„Wie verwundbar unsere Weinwirtschaft mit Rebsortenmarketing ist, zeigte 1997 Grüner Veltliner aus Ungarn in Österreichs Weinregalen. Der Konsument dachte, es handle sich um heimischen Wein. Rebsorten sind eben austauschbar - Herkünfte nicht!“ so Michael Thurner von der Österreichischen Weinmarketing Gesellschaft.

Regionen bestimmen Kriterien
Die Aufgabe von so genannten Regionalen Komitees ist es, im Rahmen der Selbstverwaltung Produktions- und Marketingstrategien für regionaltypische Qualitätsweine (DAC-Weine) festzulegen. Das Nationale Komitee setzt sich paritätisch aus Vertretern des Weinhandels und der Produktion (inklusive Genossenschafts- und Sektbranchenvertretern) zusammen, die Aufteilung in den Regionalen Komitees muss hingegen den jeweiligen Marktgegebenheiten der einzelnen Gebiete entsprechen.

DAC ist Gesetz
Der letzte politische Schritt in der Umsetzung von DAC-Weinen ist die jeweilige Verordnung des Landwirtschaftsministers. Mit der DAC Verordnung „Weinviertel“ vom 24. Jänner 2003 wurde Weinviertel DAC ermöglicht. Nur noch DAC-Weine dürfen seither die Bezeichnung Weinveritel tragen.

Der Weinviertel DAC
Den Vertretern des Regionalen Komitees Weinviertel ist es als erstes gelungen, die Gebietstypizität ihres Weinbaugebietes mit einem DAC-Wein zu definieren. Mit knapp 16.000 ha ist das Weinviertel Österreichs größtes Weinbaugebiet. 50% der Weingärten sind im Weinviertel mit der Sorte Grüner Veltliner bestockt. Um offiziell die Bezeichnung Weinviertel DAC am Etikett verwenden zu dürfen, müssen die Weine allen Kriterien eines Österreichischen Qualitätsweines entsprechen und eine zweite, besonders kritische, sensorische Prüfung bestehen.

Weinviertel DAC Weine zeichnen sich als trocken ausgebaute, fruchtige und würzig-pfeffrige Grüne Veltliner ohne Holznote aus, der Alkoholgehalt muss am Etikett mindestens 12% betragen. „Dadurch können wir mit Weinviertel DAC einen höheren Qualitätsstandard und ein typisches Geschmacksbild für den Konsumenten gewährleisten“, ist Roman Pfaffl als Komitee-Obmann und selbst Winzer aus dem Weinviertel von der Strategie überzeugt.

Mittelburgenland DAC
Wo Mittelburgenland draufsteht darf künftig nur noch Blaufränkisch drin sein. DAC Mittelburgenland steht künftig für Blaufränkisch mit klarem Geschmacksprofil und schmeckbarer Herkunft. Auf den Markt kann der "Mittelburgenland DAC" in drei verschiedenen Ausprägungen kommen: mit der Zusatzbezeichnung "Classic", unter verpflichtender Angabe einer Riede oder unter verpflichtender Angabe der Bezeichnung "Reserve".

Traisental DAC
Der Traisental DAC darf nur aus Trauben hergestellt, die im dortigen Weinbaugebiet geerntet und nur in Glasflaschen verkauft werden. Auf den Markt kommt der Traisental DAC als "Traisental DAC Grüner Veltliner" und als "Traisental DAC Rheinriesling". (red)