Damit man nicht aus Kaffeesud lesen muss: Ruf nach Kennzeichnung auf Kaffee-Packerln
Bei Kaffee kaufen Konsumenten oft die Katze im Sack, kritisierten Organisationen wie Wirtschafts- und Arbeiterkammer am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien und forderten eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht für das beliebte Genussmittel.
Die Anteile der Spitzensorte "Arabica" und der billigeren "Robusta"-Bohnen sollen auf der Verpackung angegeben werden, verlangte Maximilian Platzer, Fachgruppenobmann der Wiener Kaffeehäuser in der Wirtschaftskammer.
Tarnung und Täuschung
"Die EU definiert Mindeststandards und Höchstbelastungen in praktisch allen Lebensmittelbereichen", sagte er. Nur bei Kaffee könne man den Konsumenten und Kaffeehäusern "alles unterjubeln". So habe ein Arbeiterkammer-Test aus den Jahren 2004 und 2005 gezeigt, dass rund die Hälfte der untersuchten - angeblich reinen - Arabica-Sorten auch Robusta-Anteile enthielt.
Unterschriftenaktion
Gemeinsam mit dem "Ersten Österreichischen Institut für Kaffee-Experten-Ausbildung" wolle man nun eine Unterschriftenaktion für eine gesetzliche Kennzeichnungspflicht starten. Eine Delegation werde die Ergebnisse der zuständigen EU-Stelle in Brüssel vorlegen und dort erneut "mit Nachdruck" für das Anliegen eintreten, kündigte Platzer an. Unterschriften-Listen werden in den traditionellen Wiener Kaffeehäusern aufliegen. (APA/red)