Der große Siegeszug der Kaffeekapseln:
Kunden stürmen Hofer auf Jagd nach Kaffee

Der Siegeszug des Kapselkaffees ist nicht aufzuhalten. Seit der Diskonter Hofer ein günstiges Kaffeekapselsystem ins Angebot aufgenommen hat, rennen Kaffee-Liebhaber dem Supermarkt die Türen ein. Bereits am Tag des Verkaufsstarts sollen Tausende Kaffeemaschinen der exklusiv vertriebenen Schweizer Marke Martello abgesetzt worden sein - ein Erfolg, der selbst Hofer überrascht hat. Mittlerweile buhlen damit nun über 20 Kaffeekapselsysteme um die Gunst der Österreicher und erobern dabei Haushalt um Haushalt. Doch der Vormarsch des Kapselkaffees ist nicht ungetrübt: Es bleiben mehrere offene Fragen.

Der große Siegeszug der Kaffeekapseln:
Kunden stürmen Hofer auf Jagd nach Kaffee

"Der Verkaufsstart von Martello war fulminant und lag weit über unseren Erwartungen. In einzelnen Filialen war bereits nach einem Tag das Monatskontingent der Maschinen verkauft", frohlockte die Hofer AG nach Anfrage von NEWS.at. Allein in den ersten beiden Stunden des Marktstarts sollen laut "Österreich" 20.000 Stück verkauft worden sein. Der Plan, günstige Kaffeekapselsysteme zum Preis von 49,99 und 69,99 Euro an den Mann zu bringen, ist damit offenbar bereits in den ersten Tagen voll und ganz aufgegangen.

Eigentlich kein Wunder. Denn Österreicher sind mit einem durchschnittlichen Tageskonsum von fast einem halben Liter pro Kopf nicht nur ausgewiesene Kaffee-Liebhaber - sondern längst auch Kaffeekapsel-Fans. Bereits über 20 Anbieter buhlen auf dem hart umkämpften Markt in unterschiedlichen Preisklassen um Kunden, schon jeder zehnte Haushalt verfügt über eine Kaffeekapselmaschine. "Wir sind die Günstigsten am Kapselmarkt", verlautbarten Hofer-Kreise gegenüber NEWS.at. Dabei bedeuten preiswerte Kaffeekapselsystem für den Kunden nicht unbedingt eine Geldersparnis.

Filterkaffee bleibt preislich ungeschlagen
Denn immer noch kommt Kaffee aus einzelnen Kapseln deutlich teurer als herkömmlicher Filterkaffee. Für das günstigste Kaffeekapselsystem bei Hofer sind rund 20 Cent pro Kaffee zu berappen, eine Tasse des Branchenprimus Nespresso schlägt sogar mit 30 Cent zu Buche. Ungleich günstiger ist da der Filterkaffee, der pro Portion lediglich 10 Cent kostet.

Dass nicht jedermann aufgrund des höheren Preises zu Kaffeekapseln greifen will, ist schließlich auch Hofer bewusst: "Wir bieten unseren Konsumenten auch in Zukunft jede mögliche Café-Variante an. Einerseits haben wir gemahlenen Cafe, Bohnen-Café und jetzt auch Kapsel-Café", lässt man NEWS.at wissen.

Und schließlich bleibt da ja auch noch das Problem mit dem Müll, das bei Kaffeekapseln, die nach Gebrauch in den Restmüll entsorgt werden müssen, ungleich wichtiger ist als etwa bei Filterkaffee. Hofer kündigt in dieser Hinsicht gegenüber NEWS.at allerdings revolutionäre Pläne an: "Es stimmt natürlich, dass Kapsel-Café zusätzlichen Müll produziert und auch die Recyclingfähigkeit dieser Kapseln sehr eingeschränkt ist. Wir arbeiten aber an einer Lösung dieses Problems, welche wir Ihnen voraussichtlich schon bald präsentieren können."

(Stefan Meisterle)