Deutlich geringere Weinernte als erhofft: Niederösterreich am schwersten betroffen

Gegen Ende der heurigen Weinlese sehen die Ernteschätzungen der Statistik Austria dürftiger aus als noch vor einem Monat. Mit einer voraussichtlichen Erntemenge von 2,3 Mio. hl wird gerade einmal das magere Vorjahresniveau erreicht.

Deutlich geringere Weinernte als erhofft: Niederösterreich am schwersten betroffen

Im Vergleich zu den Erntemengen der vergangenen fünf Jahre liegt dieses Ergebnis um zehn Prozent unter dem Durchschnitt. Dafür sei aber dank herbstlichen Schönwetters mit hoher Qualität zu rechnen.

Verrieselung
Die ungewöhnlich lange herbstliche Schönwetterperiode ohne nennenswerte Niederschläge habe gegenüber der Ernteschätzung des Vormonats zwar verringerte Ertragsaussichten gebracht, dafür sei aber eine sehr hohe Qualität zu erwarten, teilte die Statistik Austria am Dienstag mit. Ertragsmindernd wirkte sich auch die vielerorts starke Verrieselung (Blütenfall ohne Befruchtung, siehe Foto) beim Grünen Veltliner aus, die durch zu hohe Temperaturen zur Blütezeit ausgelöst wurde.

Problemfall Grüner Veltliner
Mengenmäßig ist der Grüne Veltliner Österreichs bedeutendste Weinsorte. Sie wird auf einer Fläche von rund 17.500 ha kultiviert - 83 Prozent (14.500 ha) davon entfallen auf Niederösterreich. Andere Sorten waren kaum von Verrieselungen betroffen und lassen durchwegs gute Erträge erwarten. Während die Ernte des Vorjahres von Fäulnisproblemen bedroht war, gelangt heuer - dank des herbstlichen Schönwetters - ungewöhnlich gesundes Traubenmaterial zur Reife.

Niederösterreich sogar hinter 2005
Das "Veltlinerland" Niederösterreich dürfte mit 1,3 Mio. hl mengenmäßig sogar um 6 Prozent hinter dem schwachen Vorjahr zurückbleiben - das sind um 17 Prozent weniger als der Erntedurchschnitt der vergangenen fünf Jahre.

Burgenland, Steiermark, Wien
Steigerungsraten weist dafür das Burgenland aus. Die Erntemenge legte dort gegenüber 2005 um 15 Prozent auf 790.600 hl zu, womit das Burgenland auch um zwei Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre liegt. Leicht unterdurchschnittliche Produktionen stehen in der Steiermark mit einem Minus von vier Prozent auf 168.800 hl gegenüber 2005 und in Wien mit minus fünf Prozent auf 18.500 hl ins Haus. (APA/red)