Deutsche Weinbauern sind hochzufrieden: Trotz Wetterextremen erfeulicher Jahrgang

Unsere vinophilen Nachbarn sind hochzufrieden: Trotz Wetterextremen können sich die deutschen Winzer über einen gelungenen Jahrgang freuen! "Die Weine sind gehaltvoll und fruchtig", sagte der Präsident des Deutschen Weinbauverbandes, Norbert Weber. Die Menge liege mit 9 Mio. hl auf Vorjahresniveau, aber unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre von 9,7 Mio. hl.

Norbert Weber sieht dank der guten Lese Spielraum für eine maßvolle Anhebung der Weinpreise. Vor allem massive Regenfälle Ende September und Anfang Oktober bei dennoch relativ hohen Temperaturen und sehr reifen Trauben hatten die Winzer unter Druck gesetzt. Starker Schimmelbefall zwang viele von ihnen, betroffene Trauben zu entfernen und die Ernte schnell in den Keller zu bringen.

Ein Weinjahr der Extreme
"Viele Betriebe haben rund um die Uhr gearbeitet - tagsüber im Weinberg und nachts im Keller", sagte Weber. Der Präsident des Rheingauer Weinbauverbandes, Klaus-Peter Keller, sprach von einem extremen Weinjahr mit langem Winter, fast fehlendem Frühjahr und heißem Juli. Dem kühlen und feuchten August sei ein sonniger September und dann der Wechsel zum Oktober mit viel Regen gefolgt.

Deutsche machen gegen geplante EU-Verordnung mobil
Dass die Winzer dennoch viele Moste im Bereich von Prädikatsweinen erzeugen konnten, zeige nach Ansicht Webers, dass der deutsche Weinbau auf dem richtigen Weg sei. Er lehne Bestrebungen der EU ab, die Weinbauregionen "über einen Kamm zu scheren" und ihre typischen Unterschiede zu verwischen. "Das werden wir nicht mitmachen."

Gegen Rodung von europaweit 400.000 Hektar Rebfläche
Die EU will die Weinmarktordnung ändern und stößt dabei auch auf Ablehnung von Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz. Auch sie fordern von der EU eine stärkere Berücksichtigung regionaler Belage und lehnen unter anderem die Rodung von europaweit 400.000 Hektar Rebfläche ab. Stilllegungen seien in Deutschland nicht sinnvoll. (APA/red)