Die Reben des Millionärs: Der einstige Werbe-Rambo Hans Schmid wird "weinselig"

Genau 511 Schritte geht Hans Schmid von seinem Grinzinger Wohnhaus zu seinem Lieblingsheurigen Mayer am Pfarrplatz. Die Distanz kennt der Werbeguru i.R. deshalb so genau, weil er sie jüngst mit seiner Tochter nachgezählt hat. Anlass: Schmid hat den Traditionsbetrieb vergangenen Herbst gekauft.

"Eher zufällig sei" ihm das ehemalige Wohnhaus Ludwig van Beethovens in den Schoß gefallen, meint er. Der Mann der zu seiner aktiven Zeit als allmächtiger Boss der viele Jahre lang marktbeherrschenden Agentur GGK ein bekannt harter bis fast brutaler Verhandler und Geschäfteschmied war, ist in seinen reiferen Jahren - Schmid wird heuer 67 - ganz weinselig geworden.

Vom Werbeguru zum Winzer
Schmid hat am Pfarrplatz auch den Nachbarheurigen "Zur schönen Aussicht" gepachtet, und bereits seit einigen Jahren besitzt er das mehr als drei Hektar große Weingut Rotes Haus am Nußberg. Erst vergangenes Jahr übernahm er mit sieben Partnern, darunter der oberösterreichische Schotter-Unternehmer Andreas Asamer, den 26 Hektar Rebfläche großen Weingarten des Stiftes Göttweig.

Über Vergangenheit und Zukunft
Von einem Platz unter Weinreben aus blickt der auf rund hundert Millionen Euro taxierte Unternehmer durchaus reflektiert in die Vergangenheit. "Brutal war ich ja eigentlich nie", meint er. "Ich war bloß konsequent. Leute, die mein Vertrauen enttäuscht haben, konnte ich verfolgen bis sie erstarrt sind." Jetzt geht sein Blick in die Zukunft: Seine Reben, der Pfarrplatz und mögliche Beethoven-Konzerte im Freien.

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