Die Wein-Exoten sind auf dem Vormarsch: Zinfandel, Tempranillo, Viognier, Sémillon...
Während sich viele renommierte Winzer wieder auf die Stärken der heimischen Rebsorten besinnen, gibt es einige experimentierfreudige Kollegen, die Versuche mit exotischen Rebsorten wagen. Ab sofort auf dem Markt ist eine Innovation der Pfneisl-Brüder, die einen burgenländischen Zinfandel in Halbliter-Flaschen abfüllten.
Die Deutschkreutzer Winzer dürfen schon auf schöne Erfolge mit Shiraz und Viognier zurückblicken, was ihnen auch den Beinamen Shiraz-Brothers eingebracht hat. Der vor allem aus Kalifornien bekannte Zinfandel stammt ursprünglich aus Europa, wo unter anderem das Gebeit um Sopron, der ungarischen Nachbargemeinde von Deutschkreutz, als eigentliche Heimat genannt wird. Dass dies durchaus der Wahrheit entsprechen könnte, haben die Pfneisl-Brüder mit ihrem gelungenen Experiment eindrucksvoll demonstriert.
Der burgenländische Zinfandel wird von sortentypischen Aromen wie Wildrosen, Preiselbeeren und Zwetschken dominiert, die begleitende Würze kommt vom 42-monatigen Ausbau in französischer Eiche. Da das österreichische Weingesetz aber keinen Zinfandel kennt, heißt das vorliegende Exemplar schlicht ZIN und gilt von der Klassifizierung als Tafelwein. Wer sich für diese Rarität interessiert, sollte sich beeilen, da es sich nur um einen kleinen Weingutsversuch handelt und nur wenige Flaschen verfügbar sind. (zu 17 Euro das Stück)
Ebenso "nur" ein Tafelwein ist der vom Mörbischer Rebhof Sommer gekelterte Tempranillo "T", der auch als durchaus gelungen bezeichnet werden darf, aber genauso wenig Aufnahme in das österreichische Rotweinsortenregister gefunden hat wie der Zinfandel.
Auf dem Weißweinsektor gibt es auch einige interessante Experimente, wie der bereits erwähnte Viognier der Shiraz-Brothers. Oder auch den reinsortigen Ausbau der Sémillon-Traube von Gerhard Wohlmuth aus der Südsteiermark. (red)
Webtipps:
www.born2makewine.com
www.wohlmuth.at
www.wein-sommer.at