Eine traditionelle österreichische Rebsorte: Der Zierfandler aus Gumpoldskirchen in NÖ
Eine der wenigen echten österreichischen Rebsorten entspricht nicht mehr ganz seinem Ursprung: der Zierfandler. Er stammt vom roten Veltliner ab und ist mit dem Rotgipfler verwandt. Vor Jahren wurde in der niederösterreichischen Thermenregion mit dem Wiederbeleben der alten Rebsorte begonnen. Die Winzer freuen sich bereits über erste Erfolge...
Die alte Rebsorte des Zierfandler ist mit der neuen nicht mehr ident. Früher sollen der Geschmack noch aromatischer, die Beeren kleiner und die Beerenhäute auch deutlich dicker gewesen sein. Dadurch war der Zierfandler den Winzern der Thermenregion zufolge auch weniger krankheitsanfällig. Vor 4 Jahren wurde eine Aktion begonnen, die den Wein auf seine ursprünglichen Werte zurückselektionieren sollte.
Erste Beobachtungen der Rebstöcke
Die Winzer in der Thermenregion um Gumpoldskirchen hatten begonnen, die Rebstöcke in alten Weingärten zu beobachten und einzelne Stöcke mit den ursprünglichen Eigenschaften des Zierfandlers zu markieren.
Einige Weingüter, unter anderem das Weingut Spaetrot Gebeshuber fanden nach zwei Jahren Stöcke mit den benötigten Eigenschaften.
Weitere Vorgehensweise
Anschließend wurden die Stöcke auf Erkrankungen überprüft und von den besten wurden Edelreiser (Triebe) genommen. Das positiv selektionierte Rebmaterial wurde direkt nach dem Vortrieb weiterkultiviert, um noch im Jahr der Veredelung wieder im Weingarten ausgepflanzt zu werden.
Erste Erfolge
Heuer zeigten sich an den jungen Rebstöcken bereits die ersten Eigenschaften des ursprünglichen Zierfandlers. Die Besten daraus, bilden dann wieder die Basis für Neuauspflanzungen, um auch in Zukunft die Rebsorte mit ihren alten Werten sicherzustellen.
Beschaffenheit des Zierfandlers
Würziges Extraktreichtum und fruchtige Säure ergeben eine harmonische Geschmacksfülle dieser einzigartigen Weine, die Lagerfähigkeit ist mit bis zu mehreren Jahrzehnten außergewöhnlich hoch. Der Zierfandler stellt hohe Ansprüche an ein sehr warmes Lagenklima, die oft steinigen Kalkhänge der Thermenregion sind für ihn das beste Substrat. Der Ertrag der spät reifenden Rebsorte ist unregelmäßig und sehr vom Klima beeinflusst. Die Beeren färben sich in der Reife rötlich, daher auch das Synonym Spätrot. (red)