Erschreckend oder zu erwarten? Die Österreicher trinken mehr Bier als Mineral!

Das beliebteste Getränk der Österreicher ist bekanntlich der Kaffee. An zweiter Stelle beim Getränkekonsum liegt aber bereits Bier: Herr und Frau Österreicher trinken statistisch gesehen mehr Bier pro Kopf als Mineralwasser, zeigt eine Erhebung von Kreuzer, Fischer & Partner, die im Auftrag von Tetra Pak erstellt wurde.

Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 155 Litern steht der Kaffee unangefochten an der Spitze der beliebtesten Getränke der Österreicher. Danach folgt Bier mit 110 Liter pro Kopf. Der beliebteste alkoholfreie Durstlöscher ist hier zu Lande nach wie vor Mineralwasser: Jeder Österreicher trinkt 102 Liter davon. Gegenüber 2003 ist der Konsum von abgefülltem Wasser aber um 8,1 Prozent gesunken, speziell bei Sodawasser (-10 Prozent) und Mineralwasser mit CO2 (-9,9 Prozent), jedoch verzeichnen Wellness-Mineralwässer (+3,1 Prozent) und Mineralwasser ohne CO2 (+5,6 Prozent) positive Wachstumsraten.

ESL-Milch-Boom
Einen wahren Boom erlebt laut Getränkemarktdaten die so genannte ESL-Milch ("Extended Shelf Life" - Milch mit einer verlängerten Haltbarkeit bis zu 40 Tagen). Deren Anteil am - stagnierenden - Trinkmilch-Konsum wird von 4 Prozent 2002 auf voraussichtlich 30 Prozent 2005 steigen. Mit einer Wachstumsrate von 87 Prozent erreichte dieses Segment 2004 einen Absatz von 27 Mio. Litern (2003: 14 Mio. Liter). "Schon bald wird ESL-Milch die Hälfte der Frischmilch ausmachen", wagt der Geschäftsführer von Tetra Pak Österreich, Wolfgang Niestroj, einen Blick in die Zukunft. In Österreich werden 58 Liter Trinkmilch pro Kopf und Jahr konsumiert.

Für Tetra Pak "erfreulich" sei, dass bei der Verpackung von Milch nach wie vor Getränkekartons am beliebtesten sind. Dadurch konnte im Jahr 2004 der Marktanteil der Kartonverpackung sogar um 3 Prozentpunkte gesteigert werden, denn 89 Prozent der weißen Trinkmilch wird im Karton abgefüllt, lediglich 5 Prozent in Plastik und jeweils 3 Prozent in Glas bzw. Containern. Auf Grund des Lichtfaktors - laut Niestroj wird durch Licht der Geschmack von Milch verändert - habe sich Tetra Pak bei Milch gegenüber Plastik klar durchgesetzt, hieß es.

Bei Milchmischgetränken ist es laut Statistik 2004 erstmals zu einem leichten Minus von 1,9 Prozent - von 53 auf 52 Mio. Liter - gekommen. Am beliebtesten sind nach wie vor Milchmischgetränke auf Molkebasis mit 22 Mio. Litern im Jahr, die aber mit minus 7,9 Prozent am stärksten rückläufig sind. Das kleinste Subsegment, Milchmischgetränke auf Milchbasis, verbuchen dagegen eine positive Entwicklung mit 11,2 Prozent Wachstum.

Das Saftgetränkesegment verbuchte 2004 einen generellen Rücklauf von 4,7 Prozent auf 369 Mio. Liter - das entspricht 46 Litern pro Kopf im Jahr. Bei der Sortenwahl sind sich die Österreicher einig. Unangefochtene Nummer Eins mit über 45 Prozent Marktanteil unter den Sorten bei Saft und Nektar ist Orange. Im 4-Jahres-Rückblick gewinnen die Sorten Johannisbeere, Apfel und Multifrucht bzw. -vitamin aber an Beliebtheit. Der Höhenflug von Eistee mit 14 Litern pro Kopf und Jahr hielt auch 2004 an.
(apa/red)