EU plant Gesetze gegen Alkoholmissbrauch: Brauer & Winzer in NEWS gegen Alk-Verbot

Korken schießen EU-Gesundheits-Kommissar Markos Kyprianou um die Ohren. Allerdings nicht aus Feierlaune, sondern wegen eines Aktionsplans gegen Alkoholmissbrauch. Die EU will mit Werbeverboten, Warnhinweisen wie auf Zigarettenpackungen und der Anhebung der Altersgrenze für Alkoholverkauf den Konsum von Hochprozentigen eindämmen. Und erntet neben Spott den heftigen Widerstand der Wirtschaft.

Ottakringer-Chef Siegfried Menz bringt die Stimmung auf den Punkt: „Ich verstehe die EU nicht ganz. Einerseits wird der Anbau von Hopfen und Wein gefördert, andererseits will man den Genuss der Endprodukte einschränken. Bier hat zudem den geringsten Alkoholgehalt aller alkoholischen Getränke. Wir überlegen uns Gegenmaßnahmen.“

Und der Ombudsmann des heimischen Brauerei-Verbandes, BrauUnion-Vorstand Markus Liebl, sekundiert: „In Nordeuropa gibt es streng reglementierten Alkoholverkauf – mit dem Erfolg, dass diese Länder die meisten Probleme mit Alkoholmissbrauch haben.“

Besonders schmerzhaft wären Warnhinweise wie „Alkohol schadet ihrer Gesundheit“ für Weinbauern. Top-Winzer Leo Hillinger: „Die Idee mit den Warnhinweisen auf der Flasche ist krank. Das ist schlimmer als in den USA.“

Erste Folgen
Der Aufschrei der Bierwirtschaft zeigte erste Folgen. Die geplante Anti-Alk-Richtlinie wird laufend verschoben, und die schärfsten Verbote aus den ersten Entwürfen wurden bereits ad acta gelegt.

Für Gesundheitsschützer ist der Kampf gegen den Alkoholmissbrauch jedenfalls vorrangig. Die Vorlage von Kommissar Kyprianou wird für die nächsten Wochen erwartet – sie wird ein Kompromiss zwischen den Problemen kampftrinkender Skandinavier und genießenden Franzosen.

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