Exotisches & Erotisches aus Südafrika: Kamasutra-Dessert, Kalahari-Trüffel und Co!

Afrikas Süden trumpft mit erotischen Tafelfreuden und exotischen Genüssen auf. Zwischen Windhuk, Gaborone und Johannesburg macht sich neues Selbstbewusstsein am Kochtopf breit, das selbst verwöhnten Gaumen neue Reize bieten kann. Geheimtipps wie Oryx-Steaks oder Straußenfilet haben längst das Herz der Feinschmecker erobert. Doch nun folgt vom Kap der Vorstoß in den Bereich der erotischen Küche.

Rude Food, Nude Food, Good Food" (etwa: "Deftiges, Nacktes, Gutes Essen") heißt das jüngste Werk von Kochbuch-Autorin Jenny Morris, das einen Schuss Erotik in die Küche und vor allem auf den Teller bringen soll. Morris tritt an mit dem Credo: "Essen ist sexy und sinnlich und bringt alle Sinne zum Glühen." In ihrem Buch verspricht sie "sexy & saftige Vorspeisen", "innovative Quickies", die der Fantasie freien Lauf lassen. Ihre Gerichte bestehen aus raffiniert drapierten Appetitanregern und spielen auch optisch mit dem Thema Eros.

Dekadentes Dinieren
Das Konzept lehnt sich zumindest teilweise an das von Decadent Dining (Dekadentes Abendessen) an - einem Johannesburger Szene-Restaurant, das lange Zeit die Speisekarte mit den sinnlichsten Menü- Namen hatte. Legendär war seine "Kamasutra-Schokoladenmousse". Eindeutig zweideutige Szenen schmückten das Schoko-Täfelchen, das die Bedienung kredenzte. Die weltgewandten Eigentümer, die sich in Dänemark zum erotischen Abenteuer auf der Speisekarte hatten inspirieren lassen, verstanden sich als eine Art Trendsetter.

Wohlschmeckende Termitenpilze
Hoch im Kurs stehen auch Gaumenfreuden, die bei Europas Feinschmeckern zunächst einmal Naserümpfen verursachen würden, denen aber durchaus belebende Wirkung beigemessen wird. Während vor allem bei Südafrikas burischer Bevölkerung "Waterblommetjies" - eine Artischocken-ähnlich schmeckende Wasserblumenkresse - sich ihren Platz auf der Speisekarte erobert haben, sind es im Nachbarland Namibia seltene Termitenpilze und Kalahari-Trüffeln. Sie wachsen nach der Regenzeit unter der Erde und schmecken ähnlich wie die Trüffeln aus dem Perigord, auch wenn sie frisch nur begrenzt verwertbar sind.

Termitenpilze für Crepes
Nach der Regenzeit muss man sich beeilen, sonst sind die Warzenschweine schneller, sagt Jürgen Raith von Windhuks Nobel-Restaurant Heinitzburg. Ähnliche Gefahr droht bei den Omajovas - eiweißhaltigen weißen Kugelpilzen, die meist im Oktober in Namibia oder Botswana an Termitenhügeln wachsen und mit ihrem leicht nussigen Geschmack als begehrte Beilage für Crepes oder Omeletts gelten. (apa/red)