Exzellenter Wein dank viel Mozart und Bach: Deutscher Musiker spielt vor Weintrauben
In den Würzburger Weinbergen geigt auf dem renommierten Weingut am Stein des Staatlichen Hofkellers der international beachtete Violinist Florian Meierott exklusiv für die Trauben auf. Spaziergänger können den glatzköpfigen Musiker dabei beobachten, wie er mit seinem Instrument die steilen Hänge hinauf- und hinunterläuft und dabei Mozart, Elgar und Beethoven spielt.
Die Auftritte zwischen Trauben und Reben haben ein Ziel: Einen ganz besonderen Weißwein reifen zu lassen, einen Silvaner "mit musikalischer Note". "Viele Leute reden mit ihren Pflanzen, damit sie besser wachsen. Ich spiele ihnen etwas vor", sagt Meierott. Er sei sich ziemlich sicher, dass vor allem "liebevolle Stücke" eine positive Wirkung auf den Wein haben können. Ein langsames Violinenkonzert in A-Dur von Mozart oder etwas von Bach, keine aggressive Musik. Mehr als 100 Stunden hat er in den vergangenen Monaten fiedelnd zwischen Weinstöcken verbracht.
Die Wissenschaft ist skeptisch
Bessere Trauben durch Mozart & Co.? "Das kann eigentlich gar nicht sein", sagte der Mikrobiologe und Weinforscher Jürgen Fröhlich von der Universität Mainz. Die Idee sei ganz schön esoterisch und wissenschaftlich nicht nachvollziehbar, sagt er, gesteht aber ein, dass ja auch nicht alles schon erforscht sei. "Den Elektrosmog von Handys hat man ja auch irgendwann nachgewiesen."
10.000 Flaschen
Dem Staatlichen Hofkeller, ältestes Weingut Deutschlands, geht es weniger um die beweisbaren Veränderungen des Weins, sondern mehr um die spirituellen: "Das Ganze ist eher eine mystische Angelegenheit. Wenn die klassische Musik Menschen gut tut, dann bestimmt auch den Pflanzen", sagt Direktor Michael Jansen. Im nächsten Frühjahr sollen rund 10.000 Flaschen der Sonderedition mit Meierotts Konterfei auf den Markt kommen.
(APA)