FORMAT: Die Pläne des Café Landtmann - High-Tech-Wintergarten und 80 neue Plätze

Ein ganz normaler Freitagmorgen im Café Landtmann: Das Nobelcafé am Ring ist rege besucht. Deals werden besprochen, Minister gehen ein und aus, Journalisten sind zu Hintergrundgesprächen geladen. "Herr Erich, einen Fensterplatz bitte", grüßt ein hoher Beamter den Kellner.

Geht es nach den Plänen von Cafetier Berndt Querfeld, 39, wird es im Landtmann bald mehr der begehrten Plätze am Fenster geben. Er bereitet einen Großumbau des Landtmann vor. Ein Glasvorbau mit Blick zum Burgtheater soll den Traditionsbetrieb vergrößern.

Café Mozart
Nicht nur ins Landtmann will Querfeld investieren. Sein ganzes Gastro-Reich (5 Cafés und ein australisches Pub mit insgesamt 12 Millionen Euro Umsatz) blüht und gedeiht: Das Café Mozart hat Querfeld schon umgebaut, jetzt errichtet er unter anderem eine neue zentrale Backstube für seine Torten und Strudel. "Ich investiere insgesamt 2,4 Millionen Euro", sagt er.

Die Landtmann-Pläne im Detail
Mit dem Wintergarten wird nach den Entwürfen des Architektenbüros Wehdorn ein Drittel des Schanigartens überglast (siehe Kasten oben). Am Haus selbst - Besitzer ist der Immobilientycoon und Landtmann-Stammgast Karl Wlaschek - soll nichts verändert werden. Kostenpunkt des topmodernen Glaspalastes: 600.000 Euro. Er verfügt etwa über eine Klimaanlage, die im Sommer auch bei offenem Fenster funktioniert.

Neue Produktionsstätte
Die Menge der von Querfeld abgesetzten Imperial-und Sachertorten übersteigt bereits die Kapazität der hauseigenen Backstube in der Leopoldstadt. Der gelernte Gartenbauingenieur Querfeld, der die Betriebe 1988 von seinem Vater Herbert übernommen hat und sie seither mit seiner Frau Irmgard und seiner Schwester Andrea führt, baut deshalb jetzt die neue Produktionsstätte in Neu Erlaa. "Es wird ein unabhängiger Betrieb, der die Mehlspeisen auch an andere Unternehmen verkauft."

An weiteren Ideen fehlt es Querfeld junior nicht: So hat er mit Julius Meinl schon über einen Kaffeehaus-Export ins Ausland nachgedacht.

Landtmann: Größer, schöner
Im Herbst soll das Café Landtmann am Wiener Ring großzügig umgebaut werden: Ein Drittel des bestehenden Schanigartens vor dem Eingang wird mit einem Wintergarten verglast. Rund 80 Sitzplätze, also ein Drittel der bisherigen Kapazität, bringt der vom Architektenbüro Wehdorn designte Glaspalast mit High-Tech-Klimaanlage, die auch bei offenen Fenstern funktioniert. Der Gastgarten an der Ring-Seite wird mit einem neuen Geländer abgegrenzt. Cafetier Querfeld: "Wir wollen am Stand der Zeit bleiben."

Das Kaffee-Reich der Querfelds

* Café Landtmann. Seit 1976 im Familienbesitz, ist das Café am Dr.-Karl-Lueger-Ring 4 eine der besten Adressen Wiens.

* Café Mozart. Die Querfelds kauften die Traditionsstube in den 80er Jahren und bauten es jüngst um 500.000 Euro um.

* Café Residenz in Schönbrunn, Hofburg Café und Crossfields. Kamen unter Nachfolger Berndt Querfeld dazu.

* Das k. u. k. Mehlspeis-Paradies. Kleines Café in der Wiener Leopoldstadt, das direkt an die Backstube angeschlossen ist.

Die ganze Story im aktuellen Format Nr.13