Frauenpower der zwei Top-Köchinnen in der neuen Bewertung des Falstaff 2006

Erstmals haben in einem Restaurantführer zwei Top-Köchinnen ihre männlichen Kollegen hinter sich gelassen. Lisl Wagner-Bacher und Johanna Maier sind die Österreich-Sieger im neuen "Falstaff-VipGourmetguide". Kochen Frauen anders als Männer? Kochen sie gar besser? In den Profi-Küchen sind Köchinnen jedenfalls noch immer eine Minderheit, nicht wenige Köche sind nach wie vor der Meinung, zur Genialität am Herd seien nur Männer fähig.

Frauenpower der zwei Top-Köchinnen in der neuen Bewertung des Falstaff 2006

Das könnte nun endgültig vorbei sein. Denn die männlichen Vertreter der kochenden Zunft müssen jetzt eine empfindliche Schlappe verdauen. Der diese Woche erschienene Restaurantführer "Falstaff-VIPGourmetguide 2006" weist gleich zwei Starköchinnen als Österreich-Sieger aus. Lisl Wagner-Bacher aus Mautern und Johanna Maier aus Filzmoos erhielten für ihre Leistungen in der Küche jeweils die Maximalwertung von 50 Punkten und ließen damit alle männlichen Kollegen um eine Kochlöffellänge hinter sich.

Harte Konkurrenz
Nur in der Gesamtwertung, wo auch das Service, die Getränke und das Preis-Leistungs-Verhältnis berücksichtigt werden, mischte auch noch ein Lokal mit einem Mann am Herd mit: Die Paznauner Stube in Tirol mit Küchenchef Martin Sieberer erhielt ebenso wie die Restaurants der beiden Damen insgesamt 96 von maximal 100 Punkten. Damit wurden heuer das Landhaus Bacher, das Restaurant Hubertus (Johanna Maier) und die Paznauner Stube ex aequo zu den Landessiegern gekürt.

Wien schwächelt
Konnte sich etwa das Steirereck im Stadtpark im Vorjahr noch über den ersten Platz in Wien freuen, beförderten die Gäste das Haus diesmal auf den dritten Rang. Auch das Restaurant Coburg mit Starkoch Christian Petz am Herd hat an Gesamtpunkten etwas eingebüßt. Dafür landete diesmal in Wien Joachim Gradwohl von Meinl am Graben auf Platz eins. Doch gemessen an den 96 Punkten der Gesamtsieger, nehmen sich auch die 92 Punkte von Meinl eher bescheiden aus. Rosam: "Es lässt sich nicht leugnen, in kulinarischer Hinsicht schwächelt Wien derzeit."

Zeitgeist
Ganz generell lässt sich ablesen, dass Restaurants auf dem Lande den Gästen bessere Bewertungen abringen konnten als die Gourmettreffs in den Landeshauptstädten. Rosam vermutet, dass in den Städten bei den jüngsten Restauranteröffnungen mehr auf Zeitgeist, Design und People-Faktor Wert gelegt wird und nicht so sehr auf Luxus am Teller.

Salzburgist Sieger
All diese Betriebe konnten über 90 Punkte einheimsen, damit ist Salzburg jenes Bundesland mit den meisten Top-Restaurants in Österreich. In der Kategorie Service erhielt übrigens das Landhaus Bacher als einziges Restaurant die Maximalwertung von 20 Punkten, worüber sich vor allem Hausherr Klaus Wagner und seine Tochter Susanne freuten.

Die ganze Story in FORMAT, Nr. 11 vom 17.03.2006