Frische-Lebensmittel: Der Westen zahlt am meisten, Kärntner essen günstiger

Die Agrarmarkt Austria Marketing untersuchte in ihrer jüngsten RollAMA-Marktstudie "Frische nach Regionen" Preisniveau von Frischelebensmitteln, Einkaufsfrequenzen, Aktionsanteile nach Bundesländern, Bekanntheit regionaler Marken und verglich die Pro-Kopf -Ausgaben für Lebensmitteln mit der Kaufkraft. Deutliche Unterschiede gibt es dabei zwischen West und Ost, Stadt und Land.

West-Ost-Gefälle im Preisniveau von Frischeprodukten
Gemessen am österreichischen Preisdurchschnitt (=100 %) werden Lebensmittel in Vorarlberg mit rund 111% am teuersten eingekauft, gefolgt von Tirol mit 107% und Salzburg mit 103%. Im Preismittelfeld liegen Wien, Niederösterreich, das Burgenland und Oberösterreich. Am unteren Ende mit rund 95,1% der Durchschnittspreise liegen Kärnten und mit 94,9% die Steiermark.

Steirer sind die fleißigsten Einkäufer, Burgenländer haben die größten Haushalte
Die Steirer kaufen pro Monat durchschnittlich 17,3 Mal frische Lebensmittel ein, knapp gefolgt von den Oberösterreichern mit 17,2 Mal. Im Mittelfeld der Einkaufsfrequenzen liegt Niederösterreich mit 16 Mal und Kärnten mit 15,8 Mal. Die Wiener, die auch über die höchste Kaufkraft verfügen, lassen ihr Geld lieber in Restaurants und Lokalen und bemühen nur 14,7 Mal pro Monat einen Kaufmann.
In einem burgenländischen Haushalt wohnen statistisch gesehen 2,82 Personen, die über ein Einkommen von 2.021 Euro verfügen. Die zweitgrößten Haushalte gibt es mit 2,54 Personen in Vorarlberg. Diese Haushalte verfügen jedoch lediglich über ein Einkommen von 1.687 EURO und liegen damit im letzten Drittel auf der Einkommensskala. Die kleinsten Haushalte sind mit 1,92 Personen in der Großstadt Wien zu finden.

Oberösterreicher sind Aktionsmeister
Im österreichischen Durchschnitt werden 9,8% der Lebensmittel in Aktionen der Handelsketten gekauft. Die Oberösterreicher sind die preisbewusstesten und kaufen 11,5% in Aktionen, gefolgt von den Burgenländern mit 10,7%. Aktionskäufe spielen die geringste Rolle in Tirol mit 8,4% der Einkäufe, Vorarlberg mit 7,7% beziehungsweise 7,5% in Kärnten. In den westlichen Bundesländern liegt ganz klar Qualität und Regionalität vor dem Preisargument.

Produktgruppen werden deutlich Regionen zugeordnet
Obst ist für 59% der Österreicher in der Wachau zuhause, für 51% in steirischen Regionen und 43% suchen Obst im Mostviertel. Bei Gemüse ist der haushohe Sieger mit 78% das Marchfeld, gefolgt mit 27% vom Waldviertel und mit 25% das Mühlviertel. Wurst und Schinken wird von 35% der Befragten dem Waldviertel zugeordnet und von 32% dem Mühlviertel. Bei Speck führen zu jeweils 31% Osttirol, das Mühlviertel und das Waldviertel. Bei Milch und Butter denken die meisten Österreicher (rund 30%) in erster Linie an das Waldviertel. Bei Käse denken sie an das Montafon und mit 29% ebenso oft an den Pinzgau. (red)