Früchtetees im Test: Was drin sein sollte und was tatsächlich ins Sackerl reinkommt
Die Österreicher brauen sich Tee um 50 Millionen Euro pro Jahr. Am beliebtesten sind Früchtetees, damit werden 38 Prozent des Umsatzes gemacht. Offenbar landet aber häufig Ausschuss im Aufguss: Das Magazin "Konsument" hat 30 Teebeutel getestet. Nur zweimal wurden Produkte mit "sehr gut" bewertet. Viele Erzeugnisse auch bekannter Firmen waren bestenfalls "durchschnittlich" oder fielen gleich ganz durch.
Statt der auf der Packung ausgelobten Äpfel fand sich häufig nur Apfeltrester, ein Restprodukt aus der Saftherstellung, in den Produkten. Und nicht alle Erzeuger halten sich an ihre eigenen Angaben auf der Zutatenliste. "Einige geben Inhaltsstoffe an, die wir trotz aller Sorgfalt nicht entdecken konnten", berichteten die Tester. So waren etwa in einem "Brombeer-Himbeer-Tee" sowohl Brombeeren als auch Himbeeren unauffindbar, bei einem "Walderdbeeren-Tee" fehlten die namensgebenden Früchte ebenfalls.
Wissen, was drin ist
Nur vier Produkte kamen ohne Granulate aus. Die Hersteller argumentieren, dass sich diese gepressten Fruchtanteile beim Befüllen der Teebeutel nicht verhaken können. "Kunden wollen wissen, was sie kaufen", meint dazu die Konsumentenschützerin Elisabeth Spanlang: Dass sie Granulate enthält, sei auf genau einer Packung vermerkt gewesen. "Das hat wohl damit zu tun, dass Früchteteekäufer sich getrocknetes, fein geschnittenes Obst im Teebeutel erwarten und nicht gepresstes." Dazu komme, dass nicht genau feststellbar sei, was in den verschiedenen Presslingen stecke.
Abfall im Teesackerl
Bei fast zwei Dritteln der Proben kritisierten die Tester zudem unsaubere Herstellung: Es seien allerlei Stängel und Fremdsamen entdeckt worden.
Aufs Siegerstockerl schafften es nur zwei Erzeugnisse: die Früchtetees von Bio Primo und Lebensbaum. "Gut" kamen zwei Tees von Alnatura, einer von Dennree und ein Ja!Natürlich-Beutel davon. Alles Bioprodukte, die laut den Testern fast durch die Bank besser abgeschnitten haben als konventionell erzeugte.
(apa/red)