Gesunde Ernährung beginnt beim Einkauf:
Ist teures Essen auch gleichzeitig besser?

Lebensmittel sollen gesund sein, schmecken und dabei nicht zu viel kosten. Wie es um die Qualität der Nahrungsmittel steht, ob teures Essen gleichzeitig besser ist und was Functional Food tatsächlich bringt, zeigt der neue "Konsument"-Ratgeber "Gesund einkaufen", den der Verein für Konsumenteninformation vorgestellt hat.

"Gesund leben beginnt mit dem richtigen Einkaufen", so VKI-Geschäftsführer Franz Floss. "Wer sich gesund ernähren will, kauft besser ein bisschen weniger, dafür aber umso hochwertigere Produkte ein." Nicht selten vergammeln teuer bezahlte Lebensmittel und wandern vom Einkaufskorb in den Mistkübel. Der gute alte Einkaufszettel hilft dabei, dass nur das wirklich Benötigte im Wagen landet, sagte VKI-Ernährungswissenschafterin Nina Siegenthaler.

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Damit nur das Beste und Frischeste auf den Tisch kommt, sollte man zu saisonalen, regionalen Produkten greifen, lautet ein weiterer Tipp. Kürzere Transportwege seien zudem preisgünstiger. Obst und Gemüse sollte vor dem Kauf unbedingt kontrolliert werden, ob es prall, knackig und fleckenlos ist. Gibt es keine einwandfreien Produkte, sei Tiefgekühltes die bessere Wahl. Auch bei Fisch und Fleisch lässt sich Qualität leicht erkennen. Frisches Fleisch gibt auf Fingerabdruck nach, darf aber nach dem Loslassen keine Delle hinterlassen. Bei Fleisch wie auch bei Geflügel ist außerdem Blut oder getrockneter Fleischsaft in der Tasse ein Zeichen für zu lange Lagerung.

Tiefkühlprodukte aufbessern
Der Ratgeber gibt auch jenen Tipps, die Tiefkühlpizza und Co. nicht abschwören möchten. In puncto Nährstoffgehalt gibt es enorme Unterschiede zwischen tiefgekühltem Gemüse oder Kräutern und Produkten, denen die Vitamine im Produktionsprozess weitgehend abhandengekommen sind. "Der Fett-, Zucker- und Salzgehalt von Fertigprodukten wird mitunter stark unterschätzt", sagte Siegenthaler. Der Nährwert von Tiefkühlpizzen könne aber leicht aufgebessert werden, indem man sie mit frischem Gemüse belegt.

Nahrungsergänzungsmittel verzichtbar
Der Mehrwert der sogenannten funktionelle Lebensmittel oder "Functional Food" sei vor allem für die Geldbörse spürbar, entkräftete Siegenthaler die vielversprechenden Packungsaufschriften von Lebensmitteln, die einen Zusatznutzen bringen sollen. Bei ausgewogener Ernährung brauche man im Normalfall weder angereicherte Lebensmittel noch Nahrungsergänzungsmittel. Der Ratgeber informiert darüber hinaus über Pflichtangaben auf der Verpackung, erklärt die einzelnen Zeichen und Gütesiegel und geht auf bedenkliche E-Nummern und Schadstoffe ein. (apa/red)