Griechische Kochkunst: Griechen waren in der Antike die kulinarischen Trendsetter
Feinschmecker rümpfen die Nase, wenn sie an die griechische Küche denken. Sie gilt als einfach, deftig, rustikal. Zur Zeit der Antike aber waren die Griechen dem restlichen Europa in Sachen Kochkunst um Jahrhunderte voraus. Ein historischer Streifzug zu den kulinarischen Wurzeln der griechischen Küche belegt diese Entwicklung.
Die griechische Küche geniesst nicht das Renommee olympischer Weihen. Sie gilt als einfach, deftig, rustikal. Unter den mediterranen Küchen belegt sie daher einen hinteren Rang, abgeschlagen nach Italien, Türkei, Spanien und dem Maghreb. Natürlich umfasst aber auch die griechische Kochkunst eine üppige Auswahl an galten die Griechen sogar als kulinarische Trendsetter.
Griechen als kulinarische Trendsetter
Während in Frankreich die Menschen noch an rohen Knochen nagten, gehörten im Griechenland der Antike Herkunftskenntnisse zur geistigen Grundausstattung von Küchenpersonal und Feinschmeckern. Das antike Griechenland übernahm vieles, von landwirtschaftlicher Technik bis zu Nutztieren und -pflanzen, aus älteren Kulturen, lernte durch Handelsreisende neue Produkte kennen oder entdeckte sie selber. Beispielsweise etwa Reis während des Feldzugs Alexanders des Grossen nach Indien.
Vorbild der Römer
Griechenland war den Römern ein Vorbild, und die Römer zivilisierten das restliche, vor allem nördlich der Alpen gelegene Europa und segneten es mit Produkten, die damals hier zu Lande oft völlig unbekannt waren: Dill, Sellerie und Kresse; Kohl, Kapern und Spargel; Linsen, Bohnen und Erbsen; Mangold, Fenchel und Endivie. Reich waren auch die Kenntnisse über Fische. Warum die griechische Küche mit dem Ende der Antike ihre Attraktivität, ihren Schwung verloren hatte, lag am Einfluss der nachfolgenden Fremdherrschaften. Für Europa bedeutete sie das Scharnier zwischen Orient und Okzident. (red)