Heimische Nahrungsmittel werden zum Exportschlager: Positive Agrarhandelsbilanz
Gute Nachrichten am Rande der weltgrößten Lebensmittelschau Grüne Woche in Berlin: Österreich hat im Vorjahr erstmals mehr Nahrungsmittel exportiert als importiert und die heimischen Lieferungen ins Ausland seit 1995 verdreifacht. Angela Merkel wirbt in Berlin unterdessen für Gentechnik, worauf Greenpeace mit scharfer Kritik reagiert.
Besonders erfolgreich waren dabei Produzenten von Milch- und Fleischprodukten. Hoch im Kurs stehen österreichische Lebensmittel vor allem bei den Deutschen, die ein Faible für rot-weiß-rote Schmankerl haben.
Von Speck bis Bürsten
Dies dürfte auch die 35 Aussteller aus der Alpenrepublik freuen, die unter dem Dach der Agrarmarkt Austria (AMA) ihre Waren - von Natur-Kosmetik über Käse, Speck und Wein bis zu Bürsten und Korbwaren - beim bedeutendsten Treffen der Agrarbranche Europas präsentieren.
Erstmals positive Agrarhandelsbilanz
Ihre Kontakte am deutschen Markt vertiefen heuer Firmen wie etwa Trünkel, Die Käsemacher, Kärntnermilch und Wiesbauer. Stolz auf die erstmals in der Zweiten Republik positiv ausgefallene Agrarhandelsbilanz zeigte sich auch AMA-Vorstandsvorsitzender Georg Schöppl.
Werbung für Gentechnik
Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat am Donnerstag die "Grüne Woche" eröffnet und dies gleich zum Anlass genommen um für "grüne" Gentechnik zu werben. Diese Möglichkeiten dürften nicht durch zu große Skepsis behindert werden. Deutschland habe in vielen Fällen gezögert und gute Ideen seien im Ausland umgesetzt worden. Steffen Nichtenberg von Greenpeace Österreich kritisiert diesen "Persilschein" für Gentechnik in der Landwirtschaft und betont, dass es sich um eine absolute Risikotechnologie handle. Es gebe in Deutschland schon gravierende Probleme mit dem MON810-Mais, der auch Nützlingen massiv schade.
Barroso fordert gemeinsame Energiepolitik
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso erklärte angesichts des Sturms in Deutschland: "Ich bin heute mit über 300 Stundenkilometer Rückenwind von Brüssel zu Ihnen gerauscht." Er fügte hinzu, die Energieversorgung in ganz Europa bei gleichzeitigem Klimaschutz sei eine der größten Herausforderungen der EU. "Wir brauchen eine gemeinsame Energiepolitik", forderte Barroso. Die Bauern spielten dabei eine zentrale Rolle. Sie produzierten nachwachsende Rohstoffe für Bioenergie.
400.000 Besucher erwartet
Die Internationale Grüne Woche 2007 zeigt zehn Tage lang mehr als 1.600 Aussteller aus 56 Ländern ein Mammutangebot aus Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau. Erwartet werden mehr als 400.000 Besucher. (APA/red)