Herbert Hacker zu Gast im Graf Hunyady: Bernhard Rieders grandiose Trüffelgerichte

Es ist Trüffelzeit. In jedem besseren Restaurant werden derzeit die teuren Knollen gehobelt. Die Zahl an Gerichten mit den betörenden Stinkern - vorzugsweise aus Alba - ist unüberschaubar geworden.

Doch eines der besten Trüffelgerichte ist mir unlängst in einem Restaurant untergekommen, in dem man es gar nicht erwarten würde: im Graf Hunyady am Wiener Trabrennplatz, wo der junge Bernhard Rieder kocht. Das Gericht, so erzählt er, hat er dem genialen Charlie Trotter in Chicago abgeschaut. Hummer mit Gänseleber, einem geschmorten Radicchioraviolo, einer gebratenen Blutwurst - und dazu jede Menge Trüffeln, allerdings keine weißen aus Alba, sondern schwarze aus dem Périgord.

Wesentlich und perfekt
Eine Wucht von einem Gericht - ohne viel Umwege steuert Rieder damit das Wesentliche an. Eine geniale Kombination, wie sie in dieser Perfektion höchst selten zu finden ist.

Grandiose Ente
Überhaupt zählt der sympathische Burgenländer zu den momentan interessantesten Jungköchen des Landes. Seine "gesurte Ente" etwa ist so ungewöhnlich wie grandios.

Im Abseits
Dass er im Graf Hunyady ein wenig im Abseits kocht, hindert ihn aber nicht, einer Küche zu frönen, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.

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Name: Graf Hunyady
Adresse: 1020 Wien, Trabrennbahn Krieau, Nordportalstraße 247,
Tel. 01/729 35 73
Öffnungszeiten: täglich 11-15, 18-24 Uhr Preise: VS bis 13, HS bis 24 Euro

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