Heurige Weinernte unter 5-Jahres-Schnitt, aber um 8 Prozent über Vorjahrsergebnis

Kurz vor Beginn der heurigen Weinlese bestätigt die Statistik Austria ihre Ernteprognose von Ende August. Basierend auf jüngsten Ernteschätzungen werde mit einer Weinernte von 2,4 Mio. hl gerechnet. Dieses Ergebnis würde um 8 Prozent über dem mageren Vorjahresergebnis und um 4 Prozent unter dem Erntedurchschnitt der letzten 5 Jahre liegen, teilte die Statistik mit.

Ein auffälliges Charakteristikum dieses Weinjahres sei die relativ starke Verrieselung (Blütenfall ohne Befruchtung) des Grünen Veltliners (17.500 ha Anbaufläche) in einigen Teilen Niederösterreichs. Die daraus resultierenden Mindererträge würden regional sehr unterschiedlich bewertet, dürften jedenfalls bei Produzenten von Qualitäts- und Prädikatsweinen - auf Grund der gewollten Ausdünnung - nicht ins Gewicht fallen. Andere Sorten seien kaum von Verrieselung betroffen und lassen gute Erträge erwarten. Regional wurden jedoch Schäden durch Winterfrost, Sommerhitze und Hagelunwetter beschrieben.

Niederösterreich knapp über Vorjahr
Niederösterreich könne mit 1,5 Mio. hl zwar mit Zuwächsen (+7 Prozent) gegenüber dem schwachen Vorjahr rechnen, ein durchschnittliches Ernteergebnis sei jedoch nicht in Reichweite ( 6 Prozent zum Fünfjahresschnitt). In den zwei größten niederösterreichischen Weinbaugebieten Weinviertel (794.000 hl; +1 Prozent) und Kamptal (175.000 hl; +3 Prozent) würden die Erträge nur knapp über dem niedrigen Vorjahresergebnis liegen.

Eitel Wonne im Burgenland
Für das Burgenland werden starke Zuwächse auf 786.200 hl (+14 Prozent zu 2005) prognostiziert, womit der Ernteschnitt der letzten 5 Jahre (+2 Prozent) sogar übertroffen werden dürfte. Normalernten seien in der Steiermark mit 171.600 hl (-2 Prozent zu 2005) und in Wien mit 19.600 hl (+/-0 Prozent zu 2005) zu erwarten.

Hervorragende Qualitäten erwartet
Rotweine dürften mit 854.000 hl (+5 Prozent) zulegen und damit auch leicht überdurchschnittliches Niveau (+2 Prozent zum Fünfjahresschnitt) erreichen. Durch das sonnige Wetter im September kündigen sich hervorragende Qualitäten an, das Traubenmaterial ist schon sehr reif und die Zuckergrade dementsprechend hoch. Die Fäulnisproblematik des Vorjahres kann sich durch den trockenen September nicht wiederholen.(red/APA)