Joghurts im Test: Billigstes ist Bestes

Dass ein hoher Preis nicht automatisch gute Qualität garantiert, beweist ein aktueller "Konsument"-Test rund um Heidelbeerjoghurts. Hier ist nämlich das billigste das beste. Mit 0,16 Euro pro 100 Gramm liefert das Erzeugnis der Marke Gmundner Milch ausgezeichneten Geschmack bei einem Minimum an Geschmacksverstärkern.

17 Heidelbeerjoghurts wurden im Labor untersucht. Dabei stellte sich heraus, dass etliche Hersteller an der Beere sparen. Nur vier Erzeugnisse kommen ohne Aromazusätze aus. In vielen Produkten wurde dem Geschmack mit Ribisel, Holundersaft, schwarzer Karotte oder roten Rüben auf die Sprünge geholfen.

Nöm Mix gesündester Kandidat
Das Produkt von Nöm Mix entspricht laut den Testern von seiner Zusammensetzung her als einziges "dem gesunden Hausverstand": Es enthält Joghurt, zwölf Prozent Heidelbeeren, Zucker, den Stabilisator Pektin - und sonst nichts. Dass es trotzdem nicht als Sieger aus dem Vergleich hervorgegangen ist, daran ist der Zucker schuld: Es weist um 30 Prozent mehr Süße auf als deklariert.

Eingefärbt und fett
Mickrige 2,9 Prozent Heidelbeeren stecken etwa in Danone Activia, dafür aber jede Menge Aromazusätze und die färbenden Konzentrate schwarze Karotte und rote Bete. Ja! Natürlich hilft dem Geschmack mit Zitronensaftkonzentrat nach, Milfina und Jogurella fügen Johannisbeersaft, Clever und Milbona Holundersaft bei. Andere Erzeugnisse patzten beim Fettgehalt. Das Joghurt von Gmundner Milch erzielte im Gesamturteil die Bestnote – und ist zugleich das billigste Produkt im Test.

Verpackungsaufschriften zu klein
Kritik gibt es für die Schriftgröße bei den Verpackungsaufschriften. "Diese sind häufig einfach zu klein", so VKI-Ernährungswissenschafterin Birgit Beck. "Bei Packungsgrößen zwischen 200 bis 1.000 Gramm muss die Schrift für die Nettofüllmenge zumindest vier Millimeter groß sein. Bei Danone Acitivia sind es beispielsweise gerade einmal 3,3 Millimeter."

Beeren aus aller Herren Länder
Die Liste der Herkunftsländer der Heidelbeeren ist lang. Die blauen Beeren werden u.a. aus Kanada, Polen, Russland, der Ukraine und den USA importiert. Offenbar reichen die heimischen Ressourcen nicht aus. Wenige Unterschiede gibt es dagegen beim Erzeugungsort: Die Joghurt- und Fruchtzubereitung erfolgt größtenteils in Österreich. Wer zumindest bei Milch und Zucker Wert auf heimischen Ursprung legt, kann sich am AMA-Gütezeichen oder am roten AMA-Biozeichen orientieren.