Kulinarik-Genuss aus dem Burgenland!

Genuss im Burgenland. Wo sich Sterz und Strudel mit edlem Wein mischen, ist die Weite Ungarns kulinarisch ganz nahe...

Der Osten bestimmte schon immer das Schicksal des Burgenlands. Als immer heftig umkämpftes Grenzland entwickelte sich hier keine raffinierte Hoch-Küche, sondern eine gehaltvolle, einfache Arme-Leute-Kost. Charakteristisch sind Bohnen- oder Kartoffelsterz, diverse Strudel, "Eigersteln" oder "Farfeln" aus Eintropfteig. Hülsenfrüchte ersetzen oft das - früher teure und seltene - Fleisch. Ergänzt durch kulinarische Innovationen aus dem nahen Ungarn, etwa die paprizierte Fischsuppe, Hálaszlé oder das Szegediner Gulasch, hat sich eine einzigartige Regionalküche entwickelt.

Nationalpark-Kost.
Einzigartig ist auch das ungarische Steppenrind. Die Tiere mit dem charakteristischen Höcker und den langen Hörnern gibt es sonst nur in Ungarn. Gehalten werden die Tiere direkt in der unberührten Landschaft des Nationalparks Neusiedler See. In den Fleischerbetrieben rund um den Neusiedler See werden sie zu schmackhaften, kräftig gewürzten Würsten verarbeitet, oder ihr fettarmes Fleisch wird als Trockenfleisch angeboten. Die Fleischerei Karlo ist einer der Verarbeiter: "Das Fleisch dieser Weiderinder hat einen ganz charakteristischen Geschmack, der perfekt zur burgenländisch-ungarischen Küche passt."

Die passende Begleitung zum Fleisch der Steppenrinder lie-fert die Seewinkler Biobauernfamilie Fleischhacker aus Pamhagen. Im Angebot hat man hier handgemachte Eiernudeln und die als Spezialität über die Landesgrenzen hinweg bekannten Hochzeitsnudeln. Grundlage für die hoch stehende burgenländische Teigwarenkultur sind die Getreidefelder rund um den Neusiedler See, wo seit Jahrhunderten Gerste und Hirse angebaut werden.

Wein- und Schnapskultur.
Herausragend ist im Burgenland auf alle Fälle der Weinbau. Hier wachsen die kräftigsten Rotweine Österreichs, hier sind die Rieden einiger der besten Winzer des Landes. Schwerpunkte des Weinbaus sind sicherlich die Region rund um den Neusiedler See und die Rotweingegend im Mittelburgenland, wo sich die Winzer vor allem auf die Hauptsorte Blaufränkisch konzentrieren. Und auch Schnaps ist fixer Bestandteil der burgenländischen Küchentradition. Der Obstbau hat in weiten Teilen des Landes große Tradition. Friedrich Pankl, Obstbauer und Schnapsbrenner aus Pötsching: "Wir haben im Burgenland mehr Sonnenstunden als in weiten Teilen Österreichs. Das schmeckt man auch in der Flasche."

Aus NEWS Kulinarium, 43/2003