Magere Weißweinernte 2005 durch schlechtes Wetter, Qualität bleibt gleich
Ungünstige Witterungsverhältnisse sowie Krankheitsbefall der Weinstöcke führte zu starken Ernteeinbußen. Vor allem bei den Weiß-, Tafel- und Landweinen ist der Rückgang besonders groß.
Ein sonnenarmer Sommer führt nicht nur zu schlechter Laune sondern eben auch zu einer mageren Weinernte. Mit 2,264 Mio. Hektoliter Wein wurde 2005 in Österreich um 17 Prozent weniger Wein geerntet als im Jahr davor, damit wurde der Fünfjahresschnitt um 11 Prozent unterschritten. Regionaler Frost im Frühjahr, unbeständiges Wetter während der Blüte, feuchte Sommermonate und wenig Sonne, sowie Pilzerkrankungen und Fäulnisbefall werden als Begründung angeführt. Dennoch sind laut Aussage der Statistik Austria keine Qualitätseinschränkungen zu befürchten.
Tafel- und Landweine besonders betroffen
Bei Weißwein wurde mit 1,5 Mio. hl um 18 Prozent weniger eingebracht als im Vorjahr. Dieser Wert liegt mit 16 Prozent deutlich unter dem Fünfjahresschnitt. Besonders hohe Ernteeinbußen gab es im Burgenland (- 24%) und Wien (-14 %). Die Steiermark konnte die Weißweinmenge hingegen weitgehend konstant halten (- 2 %). Signifikant war der bundesweite Ernterückgang von Tafel- und Landweinen auf 216.800 hl (- 53 %).
Rotwein-Plus in der Steiermark
Auch bei Rotweinen fiel die Produktion nach den mengenmäßigen Höhenflügen der letzten beiden Jahre mit 814.000 hl (minus 15 Prozent) deutlich zurück. Die Ertragslage war allerdings regional sehr unterschiedlich. So gab es in Niederösterreich mit 364.200 hl einen Rückgang von 25 Prozent gegenüber 2004, womit auch der Fünfjahresschnitt um sechs Prozent verfehlt wurde. Das beste Rotweinergebnis konnte in der Steiermark erreicht werden, ein plus von 29 % eingebracht wurde.
Größte Ernte in Niederösterreich
Die größte Weinmenge wurde im Vorjahr wieder in Niederösterreich (1,4 Mio. hl, -20 %) eingebracht, gefolgt vom Burgenland mit 690.100 hl (-16 %) und der Steiermark, die mit 175.700 hl sogar um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zulegen. Wien produzierte 19.500 hl (-13 %) Wein und blieb nach dem vorangegangenen Rekordjahr noch immer deutlich über dem Produktionsdurchschnitt. (APA/red)