Note: Unbefriedigend
Wer kennt das nicht: Duftende, heiße Maroni locken, aber immer wieder mischen sich schimmlige, verfaulte, ausgetrocknete oder verbrannte Esskastanien dazwischen. Die steirische Arbeiterkammer hat nun gebratene Maroni von acht Grazer und zwei Leibnitzer Ständen unter die Lupe genommen. Obwohl der Stanitzelpreis bei allen gleich war, zeigten sich in der Qualität und im Kilo-Preis deutliche Unterschiede.
Grundlage für die Testergebnisse waren Untersuchungen eines technischen Büros für Lebensmittel und Biotechnologie, die bei jedem der zehn Maronistände fünf Stanitzel zu je 2,20 Euro gekauft hatten. Die Herkunft aller Esskastanien war Italien. Schon beim Auszählen der Stücke zeigten sich Unterschiede: In den fünf Packungen erhielt man gesamt zwischen 58 und 73 Stück Maroni, die zwischen 526 und 703 Gramm wogen. Daraus errechnete sich ein Kilogrammpreis von 15,65 bis 20,91 Euro, das entspricht einer Preisdifferenz von rund 33 Prozent. Im Schnitt kostet das Kilogramm 18,14 Euro.
Unbefriedigende Qualitätstests
Während die labortechnische Untersuchung in Bezug auf Pestizide bei allen Proben keine Behandlungsstoffe zutage brachte, waren die Ergebnisse der Qualitätstests "recht unbefriedigend", so die AK. Bis zu ein Viertel der gekauften Maroni eines Standes waren verbrannt, ein weiteres Viertel war vertrocknet. Just jener Anbieter hatte den höchsten Kilo-Preis.
Verdorbene Maroni
In punkto Schädlingsbefall waren Proben ohne verwurmte Maroni, aber auch welche mit bis zu 10,45 Prozent tierischer Protein-Fülle dabei. Von Schimmel befallen waren bis zu 55,17 Prozent aller von einem Stand gekauften Esskastanien. Zusammen mit den verwurmten Stücken ergab sich daher an diesem Verkaufsort ein Anteil von 56,9 Prozent verdorbenen Maroni.
Die AK forderte Verkäufer auf, sorgfältiger bei der Auswahl der Rohprodukte zu sein und beim Braten ebenfalls vorsichtiger vorzugehen. Für Konsumenten empfahl die Kammer, festgestellte Mängel dem Standbetreiber konsequent mitzuteilen und den Austausch zu verlangen.
(apa/red)