Na dann, Prost! Europaparlament schützt die österreichische Bezeichnung des "Jagatee"

Österreichs Jagatee bleibt geschützt. Das Europaparlament nahm am Dienstag in Straßburg mit großer Mehrheit eine entsprechende Neufassung der EU-Spirituosen-Verordnung an. Zwar ist noch formal der Beschluss des Rates ausständig, doch gab es bereits im Vorfeld Einigkeit, dass man die Verordnung annehmen wird. Außerdem sieht die Spirituosen-Verordnung vor, dass Wodka klar gekennzeichnet sein muss. Lediglich "Wodka" darf auf dem Etikett nur dann stehen, wenn zur Herstellung Getreide und Erdäpfel verwendet werden.

Na dann, Prost! Europaparlament schützt die österreichische Bezeichnung des "Jagatee"

Bei allen anderen Produktionsarten muss neben der Etikettierung "Wodka" auch stehen, welche Zusätze enthalten sind. Wenn der Wodka aus Weintrauben hergestellt wurde, muss dies auch auf dem Etikett unter der Bezeichnung "Wodka" stehen, wobei die Schriftgröße für den Durchschnittsbürger lesbar sein muss. Für die Alpenrepublik bleiben die im Beitrittsvertrag verankerten Bezeichnungen "Jagatee", "Jagertee" und "Jägertee" weiter österreichischen Produzenten vorbehalten. Ähnliche Produkte in Bayern dürfen dann nur mehr als "Hüttentee" verkauft werden.

"Jagatee" bleibt österreichisch
Erfreut zeigten sich die österreichischen EU-Abgeordnete. Karin Scheele (S) sprach von der "Rettung" des Jagatees. Da es keine Einwände des Rates mehr gebe, könne auf einer der nächsten Ratssitzungen der endgültige Beschluss fallen. Othmar Karas (V) betonte, es sei nie in Frage gestanden, dass "man uns den Jagatee wegnehmen" würde, sondern nur, ob auch andere Staaten diese Bezeichnung verwenden dürfen. Richard Seeber (V) fügte hinzu, dass es bei der Spirituosen-Verordnung um Getränke von mindestens 15 Prozent Alkoholgehalt gehe. Eine Obergrenze von 80 Prozent sei aufgehoben worden. In Österreich würden jährlich rund 800.000 Liter Jagatee produziert, dabei sei allerdings nicht der Ausschank an der Bar eingerechnet.

In Deutschland: "Jägertee"
Das Europaparlament wollte im Zuge der Neufassung der EU-Spirituosen-Verordnung ursprünglich auch bayrischen Produzenten die Bezeichnung "Jägertee" zugestehen, da das auf Skihütten beliebte Getränk auch dort unter dieser Bezeichnung verkauft wird. Schätzungen zufolge werden in Bayern jährlich 240.000 Liter "Jägertee" produziert, was etwa ein Viertel des österreichischen Volumens entspricht. Die bayrischen Produkte wurden jedoch nicht nach Österreich exportiert. (APA/red)