Nespresso und sonst nichts: Neue Maschine könnte Kapseln der Konkurrenz verweigern

Früher hatte man eine Kaffeemaschine, in der man jeden Kaffee zubereiten konnte. Diese Zeiten haben mit den Kaffekapsel-Maschinen ein Ende gefunden. Wenn es nach den Wünschen von Nespresso geht, dann soll das auch noch lange so bleiben. Laut Medienberichten soll ein Elektronik-Chip in den Nespresso-Kapseln dafür sorgen, dass man den Nespresso-Kaffee auch in Zukunft nur in den Maschinen der Firma zubereiten kann.

Nespresso wird laut "Blick" in Kürze eine neue Kapsel-Maschine vorstellen, die Gerüchten zufolge mit der neuartigen Chip-Technik ausgerüstet sein soll. Das System soll Kaffee-Kapseln anderer Anbieter wieder aus der Nespresso-Maschine auswerfen. Die kolportierte Kaffeemaschine wäre nicht das erste Produkt aus dem Hause Nestlé, das mit einem intelligenten Chip ausgestattet ist. In der Tee-Maschine Special.T befindet sich schon jetzt ein Chip, der die Teesorte erkennt und deren Eigenheiten bei der Teezubereitung berücksichtigt.

Ein derartig rigides Vorgehen gegen die Kaffee-Produkte der Konkurrenz könnte als Reaktion auf das auslaufende Nespresso-Patent verstanden werden. Bereits im kommenden Jahr läuft das Kernpatent für die Originalkapseln von Nespresso aus. Dann könnte man in Nespresso-Maschinen auch mit nachgeahmten Kapseln Kaffee zubereiten.

Scharfes Vorgehen gegen Konkurrenz
Dass es sich dabei um ein durchaus plausibles Szenario handelt, belegen Firmen wie Denner und Sara Lee, die Nespresso die Vormachtststellung im Geschäft mit den Kaffeetabs bereits streitig machen wollten. Die Kapseln beider Firmen passen in die Nespresso-Kaffeemaschinen. Der Diskonter Denner musste seine Kapseln jedoch nach dem gerichtlichen Vorgehen von Nespresso wieder aus Sortiment nehmen. Sara Lee verbreitet seine Kaffee-Kapseln hingegen weiterhin in Holland über das Internet.

Nespresso mag vielleicht in Zukunft um seine Marktanteile fürchten, in der Vergangenheit florierte der Handel mit den Tabs, die das Kilo Kaffee deutlich teurer machen, auf jeden Fall. Der Umsatz des Unternehmens stieg allein im ersten Halbjahr 2010 um 25 Prozent auf 3 Milliarden Franken (rund 2,3 Milliarden Euro).

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Blick

(red)