NEWS LEBEN: Herzschutz aus dem Meer - Omega-3-Fettsäure schützt die Gesundheit
Die Zeiten, als Experten zu kompromisslos geringem Fettkonsum rieten, sind vorbei. Als gesundheitsschädlich beurteilen Mediziner zwar nach wie vor gesättigte Fette oder Transfette, auch mehrfach ungesättigte Omega-6-Fette sind in zu großen Mengen nicht unbedenklich. Anders verhält es sich mit der Omega-3-Fettsäure, deren Mangel als Mitursache für die Entstehung und das Voranschreiten zahlreicher sogenannter Zivilisationskrankheiten gilt.
Omega-3 ist der Sammelbegriff für vier mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Sie sind Bestandteil der Zellwände und werden in Eicosanoide (Vorstufen der Gewebshormone) umgewandelt, die entzündungshemmend wirken, die Blutgefäße erweitern und die Blutplättchen-Aggregation reduzieren. Dank über 2.000 Studien weiß man, dass sie nicht nur die Gerinnungsfähigkeit des Blutes beeinflussen, sondern auch Blutdruck, Blutfette, Herzschlag, Wirksamkeit der weißen Blutkörperchen und Flexibilität der Zellmembranen.
Hilfe von Alpha bis Omega-3
Die GISSI-Studie an 11.323 Italienern hat etwa gezeigt, dass nach dreieinhalb Jahren täglicher Einnahme das Herz-Kreislauf-Risiko um 45 % verringert werden kann. Omega-3 kann auch, so eine Studie der Uni Kalifornien, die Zerstörung der Nerven (Alzheimer) durch freie Radikale im Gehirn verlangsamen und, wie Ergebnisse der Tufts-Universität
zeigen, die Geschmeidigkeit der Nervenzellen im Gehirn erhöhen. Aber auch bei Diabetes, rheumatoiden Erkrankungen, entzündlichen Haut- und Darmerkrankungen und bei MS soll eine erhöhte Zufuhr von Omega-3 zu guten Ergebnissen führen. Außerdem kann Omega-3, so Forscher der University of Pittsburgh, vor depressiven Verstimmungen schützen.
Mehr Fisch statt Fleisch
Omega-3 ist eine essenzielle, lebenswichtige Fettsäure und muss mit der Nahrung zugeführt werden. Der Haken an der ganzen Fett-Geschichte: Tierische Fette, Transfette, aber auch die an sich gesunden Omega-6-Fettsäuren sind Gegenspieler der Omega-3-Fettsäure und streiten um die Zellmembranen. Deshalb sollte auf die richtige Fett-Balance geachtet werden. Für den menschlichen Körper wäre es am besten, fünf Teile Omega-6- und einen Teil Omega-3-Fettsäuren täglich aufzunehmen. Experten gehen allerdings davon aus, dass der Durchschnittseuropäer bis zu 50:1 isst. Das heißt bildlich übertragen, dass 50 Fettsäuren dafür sorgen, Entzündungen aufblühen zu lassen, und nur eine einzige dagegen ankämpfen kann. Was kompliziert klingt, ist mit ein paar schmackhaften Grundregeln leicht umsetzbar.
Lecker: Lachs & Thunfisch
Omega-6 ist unter anderem in Sonnenblumen-, Maiskeim-, Distelöl und gering auch in tierischem Fett enthalten und sollte reduziert werden. Omega-3-Lieferanten sind fetthaltige Fische (Lachs, Hering, Thunfisch, Sardine und Makrele), und die sollten zweimal pro Woche (insgesamt ca. 200 g Fisch) auf den Tisch kommen. Auch in Raps-, Soja-, Perilla- und Leinöl sowie Walnüssen ist gesundes Fett enthalten, und wenn es partout kein Fisch sein soll, können mit Omega-3-angereicherte Produkte oder Nahrungsergänzungsmittel (in Absprache mit dem Arzt) helfen. Laut Experten sollten aber nie mehr als 30 Prozent der täglichen Kalorienzufuhr aus Fett stammen.
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