NEWS LEBEN Interview mit Sarah Wiener:
Über das Kochen und die gesunde Ernährung

LEBEN: Frau Wiener, Sie sind schon so lange in Berlin – fühlen Sie sich noch als Österreicherin?
Wiener: Ich bin patriotische Österreicherin, und wie mein Nachname nicht anders zulässt, in erster Linie Wienerin. Meine ‚langjährigsten‘ Freunde, meine Mama und meine Geschwister leben hier, und ich versuche öfter mal auch hier zu arbeiten.

LEBEN: Sie sind bei Ihrer Mutter in der Wiener Künstlerszene aufgewachsen, haben mit 17 das Internat geschmissen, sich dann mit Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten … wie sehr hat Sie das geprägt?
Wiener: Es war eine gute Schule, um Nackenschläge einzustecken und Selbstdisziplin zu lernen.

LEBEN: Ihre Schwester Una erzählte, dass Sie als Kind mit Kochen nichts am Hut hatten.
Wiener: Na ja, ich hab schon Grießbrei gemacht – nicht gerade die hohe Kunst, aber immerhin. Aber es ist schonwahr: Mit hausfraulichen Tätigkeiten habe ich es nicht gehabt. Es war purer Zufall, dass ich zum Kochen gekommen bin.

LEBEN: Als Autodidaktin sind Sie zur Starköchin geworden. Wie haben Sie das geschafft?
Wiener: Ich habe schon in Vaters Restaurants als Küchenhilfe gearbeitet. Dort und auch später gab’s viele gute Seelen, die mir ihr Herz und Können geöffnet haben. Und natürlich habe ich geübt und geübt, gekocht und viel probiert – ich bin schon ehrgeizig. Dass ich jetzt so Erfolg habe…da war viel Glück dabei.

LEBEN: Wie würden Sie Ihre Küchenphilosophie beschreiben?
Wiener: Ich mag authentische, klare und regionale Küche. Ob das jetzt in Asien, der Steiermark, Deutschland oder Frankreich ist – meine Vorliebe ist die ursprüngliche Privatküche.

LEBEN: Was essen Sie am liebsten?
Wiener: Ich liebe die regionale französische Küche, aber eigentlich bin ich doch so konservativ und sag immer: Meine allerliebste Küche ist die österreichische – vor allem Mehlspeisen. Aber ich esse alles, was gut ist, und versteh nicht, wie man nur ein Lieblingsgericht haben kann.

LEBEN: Also, wie kann ich meine Familie gesund ernähren?
Wiener: So oft wie möglich selbst kochen. Denn je verarbeiteter die Lebensmittel sind, desto weniger Energie haben sie und desto weniger ist nachvollziehbar, was da alles drinnen ist. Wir wissen doch nicht, was diese ganzen Lebensmittelzusatzstoffe eigentlich mit uns tun – da gibt es keine glaubhafte Studie.

LEBEN: Und, bleibt noch Zeit für Hobbys?
Wiener: Ach, es ist so spießig: Ich wandere gerne. Außerdem bin ich leidenschaftlicher Taucher und liebe Kino, am besten am Nachmittag diese ganzen Hollywoodschnulzen.

LEBEN: Ihre nächsten Projekte?
Wiener: Jetzt will ich mal die Geburt meiner jetzigen genießen: mein Kochbuch und die neue Serie ab Anfang Oktober auf arte. Aber es gibt natürlich schon neue Pläne – aber da müssen wir einander wieder treffen und plaudern.

Das gesamte Interview finden Sie im aktuellen NEWS LEBEN (news leben/red)