NEWS-Rauch-Check in Österreichs Lokalen:
Beachten Wirte den Nichtraucherschutz?

Jetzt wird's ernst! Während die neue Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky noch mit der einen oder anderen "Genusszigarette" liebäugelt, führen ihre Beamten bereits ab diesen Tagen ein viel strengeres Regiment: Landauf, landab halten sie Nachschau, wie genau es Österreichs Gastronomen mit dem Nichtraucherschutz eigentlich nehmen.

NEWS-Reporter testen. Bevor Kdolskys Kontrolleure überhaupt ausschwärmen konnten, waren bereits drei NEWS-Reporter als "Smokebusters" in Wien, Graz, Linz und Salzburg unterwegs. Ihr Auftrag: die österreichische Gastroszene auf ihre Nichtraucherfreundlichkeit zu prüfen. Ausgestattet mit Papier, Bleistift und Kamera, gingen sie von Lokal zu Lokal - und folgenden Fragen auf den Grund: Wo sind Nichtraucherschutzzonen bereits Standard? Und welche Wirte zögern noch?

Wien: Paradies für Nichtraucher
In der Bundeshauptstadt fällt das Ergebnis der NEWS-Aktion überraschend einstimmig aus: Alle zehn getesteten Lokale verfügen über einen gekennzeichneten Nichtraucherbereich, auch wenn sich dieser nicht immer über die geforderten 40 Prozent der Betriebsfläche erstreckt. So sind es etwa im Studententreff "Centimeter" am Spittelberg gerade einmal ein paar Tische, auf denen ein "Rauchen verboten"-Schild thront. Dafür allerdings in einem Extrazimmer. "Bei uns reicht das allemal, denn die meisten unserer Gäste rauchen sowieso. Und die paar Besucher, die dem Glimmstängel abgeschworen haben, finden locker Platz", sagt "Centimeter"-Kellnerin Claudia.
Wien: Vorbildlicher Nichtraucherschutz

Graz: Tolerante Mur-Metropole
Ähnliche Erfahrungen machte auch der Restaurantleiter im Grazer Dinnertempel "Aiola", Sven Gröndahl: "Seit 1. 1. 2007 ist bei uns der gesamte erste Stock rauchfrei, was die Gäste sehr schätzen. Unser Restaurant ist groß genug, um eine räumliche Trennung zu gewährleisten." Schwerer haben es hingegen kleinere Lokale, die nur über einen Raum verfügen. Wie etwa der In-Italiener "Corti", wo auch 2007 weiterhin im ganzen Lokal dem blauen Dunst gefrönt werden darf. "70 Prozent meiner Gäste rauchen. Wenn ich ihnen das verbiete, gehen sie woanders hin", befürchtet Besitzer Engelbert Tschech, "käme aber das generelle Verbot, wäre die Situation wieder für alle Gastronomen fair."
Graz: Rauchdämmerung

Linz: Geteilte Meinung an der Donau
"Überhaupt nicht vorstellbar" ist ein Vollverbot hingegen für Gerald Eigl vom Linzer Szenetreff "Cheeese". Er lehnt jede Regulierung von oben ab und meint: "Die beste Lösung wäre, wenn jeder Lokalbesitzer selbst bestimmen dürfte, ob geraucht werden darf oder nicht. Wenn die Nachfrage nach Nichtrauchertischen groß genug ist, regelt sich der Markt ohnehin von selbst! Ich würde meinen Gästen die Zigarette zum Cocktail allerdings lieber nicht verbieten müssen &"
Linz: Bars und Cafés noch tolerant

Salzburg: "No smoke" für Touris
In der Festspielmetropole an der Salzach ist der Nichtraucherschutz eine Frage der Gastfreundschaft. Nicht Politiker und Mediziner, sondern Besucher aus Italien und den USA fordern hier längst ihr Recht auf "smoke-free areas" ein. Im "Goldenen Hirschen" wurde im Jänner darum der komplette Restaurantbereich zur rauchfreien Zone erklärt. Gäste mit Zigarette werden an die Bar oder gar nach draußen gebeten. Doch ein letztes Nikotinparadies scheint es auch in Salzburg zu geben: Herbert Fally, Chef des Gasthofs "Fenningerspitz", lässt sich und seinen Gästen die "Tschick" nicht verbieten: "Der angebliche Nichtraucherschutz grenzt an Entmündigung. Bevor ich in meinem Lokal eine Nichtraucherzone schaffe, gebe ich lieber meinen Job auf &"
Salzburg: Touristen wünschen sich "No smoking"

Den vollständigen Artikel finden Sie im NEWS 05/07