Nudel-Bar nach Baukastensystem: Herbert
Hacker über das „XO-Noodles“ in Wien

Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Die Krise macht erfi nderisch. Wenn in den Luxuslokalen die Luft ausgeht und die Suppen dünn werden, dann müssen eben kleinere Brötchen her. Das kann auch sein Gutes haben. Wie im Falle des neuen Asia-Lokals von Klaus Piber und Wini Brugger. Der „Yohm“- und der „Indochine“- Betreiber haben diese Woche am Hohen Markt eine chinesischjapanische „Noodlebar“ eröffnet.

Schnelle asiatische Küche um wenig Geld – klingt nach Mr. Lee und Akakiko, jenen seelenlosen Ketten-Kaschemmen mit dem schönen Küchen- Motto: „Nichts ist wirklich gut, dafür geht es schnell und kostet gar nicht so wenig.“ Das ist im neuen XO-Noodles zum Glück nicht der Fall. Zwar muss man auch hier zuvor an die Kassa, um gleich zu bezahlen, das Essen aber ist deutlich besser als in allen anderen Fastfood-Läden dieser Art. Das Konzept ist einfach. Man wählt unter drei Kategorien (A, B, C): A sind Nudeln, Suppen oder Reis, B sind Produkte wie Mangalitza-Schwein, Kärntner Limousin-Rind, Tagesfi sch oder Gemüsemix, C sind verschiedene Saucen wie rotes Miso mit Ingwer oder schwarze Pfeffersauce „Saigon“. So kann sich jeder sein persönliches Gericht kreieren. Beispiel: Soba-Nudeln mit Mangalitza-Schwein und roter Currysauce. Ergebnis: richtig gut – und das für keine acht Euro. Die Hausspezialität sind Shanghai-Dim-Sum – frisch zubereitet und in dieser Form in Wien bislang nicht erhältlich. Auch unüblich für diese Art von Fastfood-Asiaten: das Angebot an Flaschenweinen. Ein GV von Pichler- Krutzler, ein Riesling von Knoll, ein Blaufränkisch von Igler – alles auch glasweise und preislich günstig. Gar nicht so schlecht, die Krise – oder?

Name: XO-Noodles
Adresse: 1010 Wien, Hoher Markt 12, Tel.: 01/533 83 90
Öffnungszeiten: täglich 11–2 Uhr
Preise: Suppen und Nudeln 4,90 Euro; Fisch, Fleisch 1,90–3,80 Euro