Österreich sucht den Kaffee-Staatsmeister: Verkostung in Wien mit prominenter Hilfe

Feine Geschmacksnerven müssen Österreichs Teilnehmer bei der Kaffee-Verkostungs-Staatsmeisterschaft in Wien unter Beweis stellen. In mehreren Runden muss aus je drei Tassen die falsche erkannt werden: In zwei Bechern befindet sich der gleiche, richtige Kaffee, im dritten ein ähnlich schmeckender. 23 Kandidaten haben sich mit ihrer Bewerbung für die Vorausscheidung qualifiziert. Drei Teilnehmer werden dabei für die Endrunde ausgewählt, der Sieger vertritt Österreich bei der WM am 19. und 22. Juni in Kopenhagen.

Österreich sucht den Kaffee-Staatsmeister: Verkostung in Wien mit prominenter Hilfe

Auch heimische Promis werden bei der Veranstaltung des Unternehmens "cafe+co", die heuer zum zweiten Mal stattfindet, für den guten Zweck ihren Geschmacksinn testen: Ganz genau wie die Profi-Teilnehmer verkosten unter anderem Schauspieler und Autor Otto Schenk, Benimm-Guru Thomas Schäfer-Elmayer und Fußball-Trainer Peter Schöttel das koffeinhaltige Getränk in vier Runden. Für jeden erratenen "Blindgänger" gibt es pro Person eine 500 Euro-Spende zugunsten des Stephansdoms. Ausgezeichnet werden alle Sieger mit einem "goldenen Löffel".

Spucken - nicht trinken
Ähnlich wie bei einer Weinverkostung wird der Kaffee nicht getrunken, sondern mit einem Löffel geschlürft und anschließend wieder ausgespuckt, erklärte Veranstalter Gerald Steger. Die Nuancen zwischen den Kaffeeunterschieden seien sehr gering, pro Runde steige der Schwierigkeitsgrad. Bei den acht verschiedenen Erkennungsaufgaben werden beispielsweise Kaffees der gleichen Sorte gegenübergestellt, die nur aus unterschiedlichen Anbaugebieten stammen.

Zeitdruck
Auch die Zeit spielt eine Rolle: Nur acht Minuten haben die Kandidaten Zeit, jede Kaffeesorte zu unterscheiden, bei Punktegleichstand gewinnt der schnellere. Um dem zukünftigen Staatsmeister die Sache nicht zu leicht zu machen, wird auch auf die Optik genau geachtet. Jede Tasse wird so gebrüht, dass bezüglich Farbe und Konsistenz keine Unterschiede erkennbar sind. Die Verantwortung dafür trägt der europäische Spezialitätenkaffeeverband (SCAE).

Feiner Gaumen
Unter den Bewerbern wurden all jene als Kandidaten ausgewählt, die einen besonders feinen Gaumen haben, erklärte Steger. Neben Sommeliers befinden sich beispielsweise auch Gastronomieschüler unter den Teilnehmern. Mit dabei ist auch der vorjährige Staatsmeister Michael Lang, der bei der WM 2007 den fünften Rang belegte. Fürs Training hat Steger einen guten Rat auf Lager: Aus Erfahrung wisse er, dass vor allem Menschen gut abschneiden, die nicht zu scharf essen, wenig oder gar nicht rauchen und viel Zeit an der frischen Luft verbringen. (APA/red)