Österreicher kaufen immer weniger Bio: Im Trend liegen billige Produkte vom Diskonter
Herr und Frau Österreicher kaufen weniger Bio, nutzen verstärkt Discounter und meiden unnötige Besuche in Supermärkten. Bereits in den vergangenen Monaten haben die Preissteigerungen das Konsumverhalten der Bevölkerung im Alltag laut Beobachtungen des GfK-Instituts deutlich verändert. Die Auswirkungen der Finanzkrise dürften die Situation verschärft haben.
Bereits in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ist die Menge der gekauften Waren für den täglichen Gebrauch wegen Preissteigerungen merkbar zurückgegangen, so Marktforscher Marcus Jurman. "Hier glaube ich, dass die Leute sich noch mehr einschränken werden", lautet seine Prognose für die Folgen der Finanzkrise. Gespart wurde in den vergangenen Monaten vor allem im Non-Food-Bereich. Um mehr Geld für Nahrungsmittel zu haben, wurden von vielen weniger Wasch- und Putzmittel eingekauft. Die Gruppe, die sich "fast nichts mehr" leisten kann, macht derzeit etwa 21 Prozent aus - Tendenz steigend.
Trend: Weniger und anders einkaufen
Das GfK-Institut hat die Reaktion auf Preisänderungen der privaten Konsumenten anhand einer ausgewählten Versuchsgruppe gemessen, die alle Einkäufe dokumentieren musste. Die Bevölkerung Österreichs hat vor allem versucht weniger oder anders einzukaufen. "Die Neigung bzw. Bereitschaft mehr für Bioprodukte auszugeben ist gesunken", so Jurmann. Stattdessen wird wieder stärker zu konventionellen Anbietern gegriffen. Gestiegen ist auch die Nachfrage nach günstigen Eigenmarken von Supermärkten und Schnäppchenangeboten. In beiden Segmenten haben die Marktanteile zugenommen.
Der Trend, von teuren auf billige Produkte umzusteigen, sei auch an der neu aufkommenden Beliebtheit von Diskontern ablesbar, so Jurmann. (apa/red)