Österreichische Jungweine auf Erfolgskurs: Winzer präsentierten ihre Frischen im MAK

Kurz nachdem die Lese in den Weingärten vorüber ist und die traditionellen Erntedankfeste ausgiebig gefeiert wurden, erlaubt uns der „Junge Österreicher“ den ersten Einblick in den neuen Weinjahrgang. Am 8. November präsentierten Österreichs Winzer und Weinhändler erstmals den „Jungen Österreicher“ und „Steirischen Junker“. Mit dabei waren auch junge Stars der heimischen Kunstszene, die ihre Werke gemeinsam mit dem jungen Wein im Museum für angewandte Kunst (MAK) zeigten.

Der Witterungsverlauf im Jahr 2006 hatte seine Höhen und Tiefen, doch der sonnige und sehr milde Herbst verspricht dem Weingenießer einen großartigen Jahrgang. „Ganz gespannt blicken wir auf den heurigen Jungwein“, meint Michael Thurner, Geschäftsführer der Österreichischen Weinmarketing (ÖWM). „Er wird uns bereits die Ausprägungen des 2006er Jahrgangs erahnen lassen. Auf jeden Fall erwarten wir ausgezeichnete Weine mit großer Fruchttiefe, Körper und reifer, ausgewogener Säure.“

Weiß, Rot und Rosé
Der leichte und lebendige „Junge Österreicher“ zeigt sich in den drei Farben Weiß, Rot und Rosé. Die Rebsorten Grüner Veltliner, Welschriesling, Riesling-Sylvaner, Sauvignon Blanc und Muskateller, sowie die Rotweinsorten St. Laurent, Pinot Noir, Blauer Portugieser und
Zweigelt eignen sich besonders für den aromatischen Vorboten mit charmanter Frucht. Nicht selten findet man das vollendete Jungwein-„Werk“ als Cuvée aus mehreren Rebsorten.

Inspiration für junge Künstler
Nicht nur Winzer, sondern auch österreichische Gegenwartskünstler präsentierten ihre besonderen Werke im MAK. Studenten der Universität für angewandte Kunst aus den Meisterklassen von Johanna Kandl und Christian Ludwig Attersee zeigten den Jungweinliebhabern, dass die Weinkultur in ihrer Tradition eng mit der zeitgenössischen Kunst verbunden ist. Wie jedes Jahr wurde ein „Junger Österreicher“-Bild erkoren. Das heurige stammt von Lorenz Helfer, Schüler der Klasse Kandl, und trägt den Namen “Zu Besuch in meinem Atelier“.

Österreichische Jungweine
Neben der Dachmarke „Junger Österreicher“, die von der ÖWM 1995 ins Leben gerufen wurde, finden sich am heimischen Markt noch weitere regionale Jungweinmarken wie beispielsweise „Steirischer Junker“, „Primus Pannonikus“, „Junger Wiener“, „Primus Carnuntum“ und “Junger Traisentaler“.

Die Gesamtmenge an Jungweinen wird von der ÖWM auf rund 2,5 Mio. Flaschen geschätzt und stellt damit einen starken wirtschaftlichen Faktor des österreichischen Weinmarktes dar. Auf den „Steirischen Junker“ fallen dabei in etwa 1,4 Mio. Flaschen.

Wachsendes Interesse
Im Gegensatz zu den großen Jungweinmarken wie Beaujolais Nouveau aus Frankreich und Novello aus Italien schlägt sich der österreichische Jungwein sehr erfolgreich. Die Winzer freuen sich über ein wachsendes Interesse und sehen den „Jungen Österreicher“ als willkommene Überbrückung bis zum neuen Jahrgangswein. Nahezu die gesamte Produktion
wird in Österreich konsumiert.

Wichtige Vertriebspartner der Jungweinwinzer sind die Gastronomiebetriebe, die einen Großteil der gesamten Menge absetzen. Reges Interesse vom Fach- und Lebensmitteleinzelhandel zeichnete sich schon in den letzten Jahren ab und auch heuer steigt die Nachfrage nach den jungen Weinen.