Österreichischer Viognier polarisiert Szene: Dicht & wuchtig aber oft wenig trinkfreudig

Viognier-Weine sind geprägt durch ihren charakteristischen Duft nach Pfirsich, Rosen und Moschus. Ihr Körper ist dicht, manchmal fast wuchtig. Die meisten Gewächse weisen einen sehr hohen Alkoholgehalt auf (oft über 14 Prozent), und manchmal fehlt es ihnen an erfrischender Säure. Einige Weinkenner lieben das, andere wieder vermissen die „Trinkbarkeit” dieser besonderen Weine.

Tafelwein laut Weingesetz
In Österreich wurde Viognier erstmals 1995 vom Schlossweingut Graf Hardegg ausgepflanzt. Damals wie heute darf diese Spezialität nur als Tafelwein abgefüllt werden, da die Rebsorte in Österreich als Qualitätsrebsorte nicht anerkannt ist. Am Etikett des Hardegg-Viogniers ist daher anstelle des Namens lediglich ein V zu lesen.

Der Anspruchsvolle
Die Rebe ist an heißes, trockenes Klima und starke Winde gut angepasst und findet im nördlichen Rhone-Tal sowie in Australien und Kalifornien ideale Voraussetzungen. Es liegt daher auf der Hand, dass der Viognier im Weinviertel perfekter Laub- und Kellerarbeit bedarf, um all seine Talente ausspielen zu können. Der Heimvorteil des Austro-Viogniers gründet vor allem auf kühlen Nächten, wodurch er mehr Säure erlangt, als seine Konkurrenten aus Frankreich und der Neuen Welt.

Der Jahrgang 2004 im Test
Seit kurzem ist der neue Jahrgang 2004 auf den Markt. Laut Önologe Peter Malberg bis dato der Beste. Im Test präsentierte er sich uns mit Steinobst, Honig und Quitte in der Nase. Am Gaumen stoffig, druckvoll und weich mit zarter Säurestruktur. Angenehm langer Abgang. Für den schwierigen Jahrgang 2004 überraschend reif und mit weniger Säure als erwartet.

Bezugsquelle Österreich: Getränke Wagner, Scharnsteiner Straße 1, 4810 Gmunden, Tel.: 07612 784 0

Webtipp:
www.viognier.at