Robert Horn über sein Lieblings-Gasthaus: Bei Hanno Pöschl schmeckt es wunderbar

Nicht nur bei seinen Lederwaren, auch beim Essen legt Robert Horn Wert auf klassische Schlichtheit – wie sie sein Freund Hanno Pöschl bietet.

Man kennt sich beinahe ewig. Konkret seit mehr als 40 Jahren. Damals irrlichterte Robert Horn noch durch die gerade erst entstehende junge Wiener Szene, von einer florierenden Edel-Lederwarenmanufaktur war noch keine Rede. Und Hanno Pöschl hatte gerade seine Patissier-Lehre abgeschlossen und das Kleine Café am Franziskanerplatz eröffnet, eine zweite Karriere als „Wilder Hund“ beim Film war ebenfalls noch nicht in Sicht. Doch schon damals einte die Freunde unter anderem die Liebe zu gutem, hochqualitativem Essen. Das ist bis heute so geblieben. Da trifft es sich naturgemäß prächtig, dass der eine sein Lederwaren-Unternehmen vom ersten Wiener Gemeindebezirk aus lenkt und der andere nur wenige Gehminuten davon entfernt seit zehn Jahren eines der besten Gasthäuser der Stadt führt.

Im Gasthaus Pöschl ist, scheint’s, die Zeit stehen geblieben. Umrahmt vom zeitlosschönen Interieur des Architekten Hermann Czech, werden Backhendl, Schnitzel und sonstige Höhepunkte Altwiener Küchenkunst so zubereitet, wie es bereits vor 100 Jahren der Fall war – mit viel Zeit, Aufwand und Liebe zum Detail. Kleines Beispiel? „Unser Backhendl wird eine Nacht lang mariniert, ehe wir es herausbacken“, schildert Hanno Pöschl. Für einen Traditionalisten wie Robert Horn ist das natürlich ein Schlaraffenland. „Wissen Sie, ich esse so gut wie immer im altvertrauten Bereich“, erklärt der Herr über drei Boutiquen und eine Lederwarenmanufaktur. „Denn Essen soll ja kein Abenteuer sein …“

Blitzrezept: Altwiener Backhendl

Zutaten für 4 Portionen: 2 junge Hendln, 400 ml Sauerrahm, 3 EL Kräuter (Petersilie, Schnittlauch, fein gehackt), Salz, Pfeffer, 150 g Mehl (griffig), 2 Eier, 200 g Semmelbrösel, Pflanzenöl oder Butterschmalz zum Herausbacken, 1 Bd. abgezupfte Petersilie, Zitrone.

Zubereitung: Hendln unter fließendem Wasser abspülen, mit Geflügelschere in 8 Stücke teilen, Hals und Rückgrat entfernen, Haut abziehen. Sauerrahm mit Kräutern, Salz und Pfeffer glatt rühren, Hendlteile darin mind. 6 Stunden, aber am besten über Nacht marinieren. Abtropfen lassen, in Mehl, verquirlten Eiern und Semmelbröseln wenden und in heißem Fett etwa 20 Minuten knusprig ausbacken. Petersilie im verbliebenen Fett knusprig backen, abtropfen lassen und salzen. Hendl mit Zitrone und Petersilie garnieren.

Den Genuss-Rap plus mehr über das feine & stilsichere Leben finden Sie in FIRST 04/2011!