Schluss mit Fast Food in Austroschulen

Österreichweit ist das Jausenangebot an den höheren Schulen zu fett und zu süß. In der Steiermark wird nun mit einem neuen Projekt Leberkäsesemmeln, Chips und süßen Limonaden der Kampf angesagt. Landesweit machen vorerst 14 Schulen und neun Buffetbetreiber mit und versuchen das Angebot in Richtung gesunde Lebensmittel zu verbessern. "Die gesunde Wahl muss für Kinder eine leichtere Wahl werden", hielt Gesundheitsminister Alois Stöger fest.

"Viele Schüler kommen ohne Jause in die Schule. Dort nehmen sie an den Buffets das, was sie vorfinden. Und deshalb muss dieses Angebot von gewisser Qualität sein. Studien zeigen aber, dass viel zu viel Süßes und Fettes und kaum Gemüse angeboten werden", begründete der Gesundheitsminister die Unterstützung seines Ressorts für das steirische Projekt. In "Schulbuffet ok" werden nun auf Initiative von Gesundheitslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder Buffetbetreiber, Schüler, Eltern und Pädagogen an einen Tisch gebracht, damit gemeinsam Lösungen für die Versorgung der Schüler mit einer gesunden Jause an den Schulen erarbeitet und realisiert werden.

Teenager im Fokus
Im Fokus stehen die Labestationen der steirischen AHS und BHS. "Es geht mir vor allem darum, Jugendliche über 14 zur gesünderen Jause zu bewegen: In diesem Alter konsumieren die Schüler nämlich eher nicht mehr das Mitgebrachte, sondern das im Schulbuffet Angebotene", so die Gesundheitslandesrätin. Sie wünscht sich, dass das gesamte Angebot an den Buffets, aber auch das Umfeld bis hin zur Logistik neu überdacht wird und ungesunde Angebote keinen Platz mehr finden. "Wenn wir Wasser predigen, können wir den Wein nicht über die Hintertür hereinlassen", so Edlinger-Ploder.

Was ist eine "gesunde Jause"?
Die Richtlinie, was unter "gesunder Jause" überhaupt zu verstehen ist, werde durch die vom Gesundheitsministerium im Vorjahr präsentierte "Leitlinie Schulbuffet" vorgegeben. Im Rahmen des Pilotprojektes will man die teilnehmenden Buffetbetreiber beraten, Analysen an Ort und Stelle durchführen und Best-Practice-Beispiele vorstellen. Zur Bewusstseinsbildung für Schüler und Lehrer werden unter Gesamtkoordination des Vereines "Styria Vitalis" Workshops angeboten und mit allen gemeinsam Maßnahmen geplant, koordiniert und umgesetzt.

Flächendeckende Regelung
Die Evaluierung erfolgt im Frühjahr 2013. Es brauche Zeit und Begleitung, um einen nachhaltig erfolgreichen Weg zu finden, so Edlinger-Ploder, "am Ende des Tages soll es jedoch eine verbindliche flächendeckende Regelung für alle Schulbuffets in den steirischen AHS und BHS geben". Von den insgesamt 50 steirischen AHS und 65 BHS haben sich 14 Schulen zum Pilotprojekt angemeldet, obwohl Fördermittel für 20 vorhanden wären, schilderte Bildungslandesrätin Elisabeth Grossmann. Sie wies auf ein wichtiges Lenkungsinstrument hin: "Die Vergabe der Buffets kann durch die Schulgemeinschaftsausschüsse mitbestimmt werden. Ich würde mir wünschen, dass diese Möglichkeit mehr mit Leben erfüllt wird."

apa/red