Süßer Wahlkampf: US-Präsidentenkandidat John Kerry vertraut auf Mutters "Cookies"

Die süße Seite des vielleicht bald mächtigsten Manns der Welt: Im Laufe seines Lebens hat John Kerry, der Präsidentschaftskandidat der oppositionellen US-Demokraten, nicht nur als Soldat in Vietnam, Staatsanwalt sowie Vizegouverneur in Massachusetts und Senator in Washington gedient - einige Jahre lang war er auch ein erfolgreicher Keksfabrikant. Der Süßwarenladen, den Kerry vor 28 Jahren im Zentrum von Boston gründete, hat seither mehrfach den Besitzer gewechselt

Süßer Wahlkampf: US-Präsidentenkandidat John Kerry vertraut auf Mutters "Cookies"

Die heutigen Inhaber verwenden aber nach wie vor die Originalrezepte von Kerrys Mutter - und freuen sich über ein blühendes Geschäft, seit der Senator im vergangenen Jahr seine Wahlkampagne startete.

Kerry-Kekse
Die "Kerry-Kekse" haben inzwischen überregionale Berühmtheit erlangt - auch deshalb, weil der Senator seine Erfahrungen in der Süßwarenbranche als Beleg dafür anführt, dass er die Anliegen der kleinen Geschäftsleute kenne. Mit dem Laden habe er damals "viel Spaß" gehabt, erzählte Kerry dem "Wall Street Journal". Er habe alles selbst erledigt, von der Ausstattung bis zum Einkauf, und zeitweise sogar mit der Idee gespielt, sein Geschäft landesweit auszudehnen. Kerry beschloss dann aber doch, sich ganz auf seine Karriere in der Politik zu konzentrieren und verkaufte seine Anteile an dem Geschäft.

Geschäftsidee durch Heißhunger
Doch ist der 60-Jährige stolz darauf, dass der kleine und propere Laden immer noch "genauso" aussehe, "wie ich ihn eingerichtet habe". Die Geschäftsidee war Kerry seinerzeit spontan gekommen, als er und sein Freund Dun Gifford nach einem gemeinsamen Abendessen Heißhunger auf Plätzchen verspürten. Sie suchten in der Faneuil-Markthalle und fanden dort zwar kein Keksgeschäft, jedoch eine leere Ladenfläche, wie Kerry einmal dem Magazin "Vogue" erzählte. Ihr Geschäft nannten die Freunde "Kilvert & Forbes" - nach den Mädchennamen ihrer Mütter.

Rezepte von John Kerrys "Mum"
Die heutigen Besitzerinnen, Carol Troxell und Sara Youngelson, verwenden die Rezepte von Kerrys Mutter Rosemarie Forbes vor allem für die Chocolate-Chip-Plätzchen. Ihren besonders guten Geschmack hätten die "Kerry-Kekse", weil darin Honig verwendet werde, sagt Troxell. Seit vergangenem Jahr verzeichnete Kilvert & Forbes einen Geschäftszuwachs um 20 Prozent. Auch an den derzeitigen Parteitag der Demokraten in der Neuenglandmetropole lieferte der Laden rund 2000 Kekse - zur Versorgung der Journalisten. Troxell erwartet, dass der Boom ihres Ladens sich mindestens bis zur Wahl am 2. November fortsetzt - und bei einem Sieg Kerrys sogar noch zunimmt. (apa/red)