Tour de France 2005: Eine kulinarische Reise durch das Land der Feinschmecker
Von 2. bis 24. Juli ist wieder soweit: Hunderte Radprofis quälen sich bei der "Tour de France" über Stock und Stein - und haben sogar noch Spaß dabei! Die Tour de France ist aber nicht nur für Radfans ein unvergessliches Erlebnis, auch für Feinschmecker ist sie eine Schlemmer-Reise durch Frankreichs 'haute cuisine'. Wer glaubt, dass Frankreichs Küche nur durch Käse und Wein besticht, der irrt gewaltig: Kabeljau, Ente, gefüllte Auberginen oder Enzianeis: Kulinarisch bedeutet die Tour de France Genuss pur für Auge und Gaumen.
Die Radler der Tour de France passieren auf ihrer Fahrt nicht nur anstrengende Etappen, sondern auch kulinarische Hochburgen. Städte wie Marseille, Bordeaux und Ágen, und Regionen wie die Provence und Savoyen sind besonders für ihre lukullischen Spezialitäten bekannt.
Die Landkarte Frankreichs ähnelt also in weiten Teilen einer Speisekarte. Im Angebot stehen etwa Roquefort, Cognac, Bordeaux, Champagne, Beaujolais, Camembert und viele mehr - Orte und Regionen also, die längst Inbegriff für weltbekannte französische Spezialitäten sind.
Lüttich, eine kulinarischer Höhepunkt
Mit dem Startpunkt der Tour de France Liège (Lüttich) betritt man Belgien, genauer gesagt die Region Wallonien. Dank seiner Nahrungsmittel von hoher Qualität ist die belgische Region ein Feinschmeckerland. Denkt man an die belgische Gastromonie, fallen einem sofort die weltweit bekannten Fritten, das Bier und die belgische Schokolade ein. Neben diesen kulinarischen Aushängeschildern gibt es jedoch wallonische Spezialitäten, die wahre Geheimtipps sind. Eine Reihe von Rezeptklassikern tragen sogar den Namen der Statt Lüttich: Boulets liégeois (Fleischlaibchen), Sirop liégeois (Fruchtgelee) und die Galettes liégeoises (Waffeln).
Savoyen: Deftiges aus den Bergen
Auf der 17. Etappe von Aime nach Cluses durchfahren die Radsportler die Region Savoyen, die kulinarisch eher mit deftigen Speisen auftrumpft. Die Spezialitäten der Region klingen so richtig nach Bergwelt: Käsefondue, Raclette und Tartiflette - ein deftiger Kartoffel-Käse-Auflauf. Dazu trinkt man einen guten Weißwein, beispielsweise aus dem Tour-Ort Seyssel an der Rhône.
Die Provence
Besonders durch die "Herbes de Provence" hat diese Gegend kulinarische Berühmheit erlangt. Der Duft von Thymian, Salbei, Lavendel, in Kombination mit Meeresfrüchten, dem frischen Olivenöl und kräftigen Rotweinen lässt das Herz vieler Feinschmecker höher schlagen.
Bordeaux: Der beste Wein der Welt
Die 18. Etappe führt von Bordeaux nach Saint-Maixent-l'Ecole. Diese Region ist für ihren weltberühmten Bordeaux-Wein bekannt. Aber auch kulinarisch hat uns
die Aquitaine so einiges zu bieten. Tourin Périgourdin, Cannelés bordelais und die Crème Brûlée sind nur Beispiele dieser vielseitigen Küche. Der Wein hat Bordeaux reich gemacht, eine wahrlich majestätische Stadt. Gar nicht verwunderlich, dass man hier eine Ecole du vin findet, eine Weinschule, in der man sich auf hohem Niveau zum Weinverkoster ausbilden lassen kann.
Die Bouillabaisse
Auf dem Streckenplan der diesjährigen Tour stehen natürlich auch Abstecher an die französischen Küsten. In der zweiten Tourwoche geht es ans Mittelmeer. Marseille, ein wenig die verkannte Schönheit, wird bei den Touristen immer beliebter. Dort sollte man unbedingt die berühmte Fischsuppe "Bouillabaisse" probieren. Einst von den Fischern in Marseille als billiges Gericht erfunden, avancierte die Bouillabaise zu einem Klassiker der südfranzösischen Küche. Eine Bouillabaisse wird mit einer rouille (scharf gewürzte Pfeffermayonnaise mit Bouillon, Knoblauch, Olivenöl, Safran und Semmelbröseln) und Knoblauchcroutons serviert und setzt sich aus verschiedenen Mittelmeerfischen zusammen (Drachenkopf, Kuckucks-Knurrhahn, Petersfisch, Meeraal, Meersau und Petermännchen).
(red)