Traisental ist das dritte DAC-Weinbaugebiet: Zwei Rebsorten - Grüner Veltliner & Riesling

Nach dem Weinviertel und dem Mittelburgenland produziert nun auch das Traisental als drittes österreichisches Weinbaugebiet herkunftstypische DAC-Weine. Premiere dabei: Mit den Rebsorten Grüner Veltliner und Riesling werden erstmals zwei Sorten mit der Herkunftsbezeichnung "geadelt". Ziel ist es, "gebietstypische" Weine - wie in Italien "Chianti" und in Frankreich "Bordeaux", zu etablieren.

Das Traisental ist eines der kleinsten Weinbaugebiete Österreichs und übernimmt mit der Bezeichnung "Traisental DAC" für Grüne Veltliner und Rieslinge ab dem Jahrgang 2006 "die Vorreiterrolle für ein verstärktes Herkunftsmarketing in den Weinbaugebieten entlang der Donau", so der neue ÖWM-Chef Willi Klinger. Die Produktionsmenge wird auf insgesamt 300.000 Flaschen geschätzt. Verkauft werden die Weine großteils Ab Hof und über Buschenschanken.

Grüner Veltliner und Riesling
"Uns war es wichtig, das Profil des Traisentals zu schärfen und nur gebietstypische Veltliner und Rieslinge unter dieser Herkunftsbezeichnung auf den Markt zu bringen", so der Obmann des Regionalen Weinkomitees Traisental, Johann Steyrer. Typische Grüne Veltliner unter der Bezeichnung "Traisental DAC Grüner Veltliner" sind frische, fruchtige, würzige, trockene Weine ohne Holznote. Die Angabe "Traisental DAC Riesling" am Etikett stehe für kräftige, kernige, aromatische und mineralische, trockene Weine. Beide Rebsorten müssen einen Alkoholgehalt von 12 bis 12,5 Prozent aufweisen. Auf den Markt kommen sie ab Jänner des auf die Ernte folgenden Jahres.

Begründung des Geschmacksbildes
Der Grüner Veltliner wird auf 63 % der gesamten Weinbaufläche des Traisentals angebaut, welches somit den höchsten Anteil an Grünem Veltliner aller österreichischen Weinbaugebiete hat. Der Grüne Veltliner ist daher auch die wichtigste Sorte des Traisentals. Etwa 11 % der Fläche sind mit Riesling (Rheinriesling) bepflanzt. Grüner Veltliner und Riesling zusammen bedecken fast ¾ der Traisentaler Weinbaufläche.

Die typischen Merkmale
Die vermehrt kalkhaltigen Böden des Traisentals verleihen den Traisentaler Weinen festen Körper und Rückgrat. Kalk ist Geschmacksträger und verstärkt Nuancen im Wein, die man sonst nur schwer wahrnehmen kann. Zusammenfassend sind Traisentaler Weine feiner gesetzt und finessenreicher. Der kalkhaltige Boden verleihen ihnen zudem Zitrusnoten, stützen die Säurestruktur und fördern somit die Langlebigkeit. Hohe Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht unterstützen außerdem diesen Finessenreichtum und die Vielschichtigkeit der Aromen. Besondere und einzigartige Klimafaktoren spielen ebenfalls eine Rolle: Pannonische Einflüsse einerseits und kühle Luft aus dem Alpenvorland andererseits erzeugen bei der Traube den so genannten „Ziehharmonika-Effekt“.

Die DAC Weine 2006
Grüner Veltliner
Weingut Demel – Inzersdorf (12,5 % vol)
Weingut Docker – Theyen (12,0 % vol)
Weingut Haimel – Traismauer (12,5 % vol)
Weingut Heinrch – Hilpersdorf (12,5 % vol)
Weingut Herzinger – Nußdorf (12,5 % vol)
Weingut Huber – Reichersdorf (12,5 % vol)
Weingut Müllner – Nussdorf/Neusiedl (12,5 % vol)
Weingut Nolz – Hilpersdorf (12,5 % vol)
Weingut Schöller – Wagram (12,5 % vol)
Weingut Siedler – Reichersdorf (12,5 % vol)
Weingut Steyrer – Kuffern (12,5 % vol)
Winzer Krems – Sandgrube 13 (12,0 % vol)

Riesling
Weingut Herzinger – Nussdorf (12,5 % vol)
Weingut Huber – Reichersdorf (12,5 % vol)
Weingut Steyrer – Kuffern (12,5 % vol)

Diese Liste wird in naher Zukunft um einen Grünen Veltliner "Engelberg" von Ludwig Neumayer erweitert, der zwar noch eingereicht werden muss, an dessen DAC-Kategorisierung niemand zweifelt.

(APA/red)